Fehlzündung

Hallo Ro Freunde

Nach dem Tanken (27 Liter E 10) traten nach 500 meter Fahr Fehlzundungen auf.Die Motordrehzahl konnete nur durch pumpendes Gaspedals gehalten werden.Ich habe den Eindruck , die zweite Kammer arbeitet nicht richtig,Zündkerzen gewechselt ,zündfunke an beiden Kerzen vorhanden, Zündspulen vertauscht .Mein Ro Bj.76 hat eine Ro Tech HZK mit Hal Geber verbaut.Beide Benzinfilter ausgewechselt Benzin ausgetauscht,Unterdruckschläuche überpruft. Luftfilter gut

Was kann ich noch machen?

Reinhold Tobisch

Bild von Andreas Bertsch

Am besten Super 95 (E5) oder Super Plus (100 Oktan) nachtanken, der E10 ist nicht geeignet für die Oldtimer und hat weniger Energiegehalt. Außerdem vertragen die Membranen der Kraftstoffpumpe und Kraftstoffschläuche den E10 nicht immer.

 

Gruß

Andreas

 

Bild von david

Andreas Bertsch schrieb:

der E10 ist nicht geeignet für die Oldtimer

 

Das ist etwas zu pauschal -- es kommt darauf an, ob es z.B. im Vergaser Teile gibt, die von Alkohol angegriffen werden.

Ich bin jedenfalls mit E10 jahrelang problemlos mit dem Ro gefahren ...

 

Und: Nicht immer ist das was man zuletzt getan hat (hier Tanken) die Ursache für auftauchende Probleme! Das wäre ja zu einfach.

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1975 aquablau

Bild von Pieter Jakobs

Hallo Reinhold,

 

Im Prinzip klingt das nach Zündkerzenprobleme. Obwohl du einiges gemacht hast um diese Ursache auszuschliessen, würde ich es trotzdem noch mal mit 2 neuen Kerzen probieren. Der Ro ist sehr empfindlich was die Kerzen angeht, und obwohl du Funken siehst kann doch ein Kerzenfehler vorliegen.

 

Viel Erfolg, Gruß, Pieter

Bild von Gerhard

mich irritieren die Fehlzündungen. Der Ro war früher Normalbenzin gewöhnt. Die Fehlzündungen kann ich mir nicht erklären. Was haltet ihr denn von einem nicht gut festgezogenen Verteiler und einem verstellten Zündzeitpunkt oder verschmutzten Unterbrecherkontakten

Bild von Christoph

Moin,

 

ich bin ein Freund "streng" systematischer Fehlersuche.

 

Daher stelle ich mir jetzt das Szenario vor wie ich es aus der Beschreibung zu erkennen meine:

 

1. Der Ro fuhr EINWANDFREI bis zur Tankstelle.

1.1 Wieviel Benzin [etwa] von welcher Sorte befanden sich denn noch im Tank?

1.2 War denn die bis zu diesem Tankvorgang benutzte Benzinsorte immer dieselbe?

 

Dann wurden 27 Liter E10 getankt.

 

2. Der Ro beginnt 500 Meter nach dem Tankvorgang Fehlzündungen zu produzieren.

 

Welche Art von Fehlzündungen?

 

Knallt er einzelne Früh- oder Spätzündungen raus?

Oder bleiben einfach Zündungen aus?

 

2.1 Die Leerlauf-Drehzahl sinkt offenbar so weit ab, daß nur durch stets Pumpen am Gaspedal der Motor in Betrieb gehalten werden kann.

 

Sind denn bei höheren Drehzahlen dieselben Fehlzündungen zu beobachten?

 

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Meine Vermutung:

 

Am anderen Benzin KANN es "eigentlich" nicht liegen.

Aus Erfahrung ist die Klopffestigkeit auch von E10 Benzin allemal hoch genug für den Ro.

 

Wenn aber nun aber doch das Benzin die Ursache für die Fehlzündungen ist, dann kann sich das als ein kausal wirkender Teil in der Kette der möglichen Ursachen für "Fehlzündungen" nur deshalb signifikant auswirken, weil sich das gesamte System vermutlich schon vor dem Tanken in einer "Grenzlage" befunden hat, und nun eine "winzige" Änderung nur eines Teils der Kette sich so stark auswirkt.

 

Das andere Benzin ist also "nur" der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.

 

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In der Reihenfolge der Fehlersuche würde ich jetzt von "Einfach" nach "Kompliziert" vorgehen.

Dabei ist natürlich in einem komplexen System in einer Grenzlage die Gefahr zu beachten, daß die Veränderung eines "einfachen" Systemteils zwar eine Verbesserung im Ergebnis bringt, aber womöglich nicht die tieferliegende Ursache des Problems behebt  . . .  also ist es am besten, wenn man sämtliche denkbaren Ursachen prüft.

 

1. Batteriespannung okay?

2. Zündkabel, Zündkerzenstecker, alle Verbindungen zum Zünd-Trafo, Steuerkabel vom Hallgeber auf festen Sitz und Sauberkeit prüfen -> Veränderung?

3. Verteilerdeckel auf richtigen Sitz prüfen, abnehmen und den Verteilerfinger kontrollieren -> Veränderung?

4. Fliehkraftverstellung und Unterdruckverstellung [falls mechanisch] auf Leichtgängigkeit prüfen -> Veränderung?

5. Zündkerzenwechsel  -> Veränderung?

6. Überprüfung des statischen und dynamischen ZZP [Zündzeitpunkt] mit Stroboskoplampe -> Korrekt?

7. Kontakte, Kabel zur HKZ prüfen, HKZ wechseln -> Veränderung?

8. Vergasereinstellung prüfen -> Veränderung?

9. Vergaser reinigen -> Veränderung

 

Dabei würde ich nach JEDEM Schritt checken, ob es im Ergebnis eine Veränderung gegeben hat.

 

 

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana