Qualm aus dem Armaturenbrett !!

Bild von Bernd.H

Hallo allerseits,

gestern abend wollte ich zu einem Freund fahren. Ich startete zuhause, fuhr los und schalte nach wenigen Metern das Licht an. An der nur ca. 100m entfernten ersten Kreuzung angekommen war plötzlich eindeutig der Geruch von Kabelbrand zu vernehmen.

Hektische Blicke im Wageninneren brachten Rauchzeichen mittig des Armaturenbrettes zum Vorschein.

Ich wendete sofort, mitten auf der Kreuzung wollte ich so nicht stehen bleiben und schaltete dann die Zündung aus.

Jetzt waren nicht nur meine Blicke hektisch sondern auch meine Bewegungen.

Nach wenigen Sekunden schien klar, es qualmt immer noch, trotz abgeschalteter Zündung.

Mir kam gleich wieder der Bericht von Andreas Meyer in Erinnerung dessen HKZ bei ihrem Ableben einen Kurzschluß mit Kabelbrand verursachte. Mein Wagen lief aber bis zum abschalten der Zündung ganz normal...

Sofort in meine Werkstatt gerannt und einen 13er geholt und den Masseanschluss der Batterie gelöst, das ging glücklicherweise sehr schnell.

Zwischenzeitlich schien die Qualmquelle aber versiegt zu sein. Gott sei Dank!

 

Das war ein ganz schöner Schreck in der Abendstunde... :)

Die nähere Begutachtung der Verkabelung unter dem Armaturenbrett brachte zwar eine lose Verbindung zu Tage, die war aber nicht der Auslöser des ganzen.

Es stellte sich heraus das das Innere des Dimmers, der sowieso nicht funktionierte, kräftig geschmort hatte. Nach dem Zerlegen des Dimmers war klar das wohl ein neuer fällig wird. Zumindest der Schleifer mit seinen beiden kleinen Spiralfedern hat es nicht überlebt. Gerochen und gequalmt hatte es aber nach einem weit größeren Schaden...

 

Glück im Unglück das die Ursache so begrenzten Schaden hinterlassen hat.

 

Beste Grüße

 

Bernd

Bild von ingbw

 

Das was Du als Dimmer bezeichnest, ist nur ein schlichtes Drahtpoti. Wenn das abraucht, liegt in irgendeiner Form eine Überlastung vor, hohe Übergangswiderstände, Kurzschluss o.ä. . Der Fehler kann sowohl in der Armatureneinheit als auch außerhalb liegen. U.U. kann auch die Leiterbahn auf der Platine im Bereich des Potis in Mitleidenschaft gezogen worden sein (siehe Thread von Christoph Berndt http://www.ro80club.org/de/forum/elektrik-allgemein/instrumentenbeleuchtung ).

 

Fröhliche Kupferwurmsuche ;-)

 

Joachim

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noli turbare circulos meos (Archimedes)

Bild von Bernd.H

Danke Joachim.

Ja ich habe mir auch schon Gedanken gemacht was dazu führte das es im Inneren des Drahtpotis/Dimmers zu heiss wurde.

Ich muss dazu sagen das er zuvor schon nicht richtig arbeitete. Es könnte also sein das der Übergangswiderstand vom Schleifer bzw. den beiden kleinen Federn zur Widerstandsspirale jetzt so groß war das der fliessende Strom dort zum temporären überhitzen bzw. sogar glühen führte. Das Umfeld muss ich vor Einbau eines neuen noch näher untersuchen.

 

Wer noch einen solchen Dimmer zum Verkauf hat der möge sich bitte bei mir melden. Ohne Instrumentenbeleuchtung fährt es sich im Dunklen doch etwas merkwürdig. :)  (Ja ich weiß, ich könnte das erstmal provisorisch lösen um "die Erleuchtung" zurück zu erlangen.)

Ein passender Ersatzdimmer wäre mir aber doch lieber.

 

 

Beste Grüße

 

Bernd

Bild von Holger

Hallo Bernd,

 

ich hoffe, Du bekommst einen Ersatz-"Dimmer".

 

"...Das Umfeld muss ich vor dem Einbau eines neuen noch näher untersuchen..."

Genau: Ein zu hoher Übergangswiderstand des Schleifers in solchen Potentiometern führt regelmäßig dazu, dass die Armaturenbeleuchtung "aus" ist, aber i.d.R. nicht zum beschriebenen Schmoren. Es kann aber sein, dass außerhalb des Potentiometers ein Defekt (Kurzschluss) vorliegt, der dazu führte, dass das Potentiometer überlastet und deswegen zerstört wurde. Ein neues Potentiometer würde dann wahrscheinlich auch gleich wieder zerstört.

Wenn man versucht, den ggf. vorhandenen Kurzschluss außerhalb des Potentiometers durch Messen des Widerstands (bei ausgebautem Potentiometer) zu finden, so muss man folgendes beachten: Die klassischen Glühlampen mit Wolframdraht haben eine starke Temperaturabhängigkeit des Widerstands. Im stromlosen Zustand / Birnchen kalt ist der Widerstand viel kleiner als im Betriebszustand. Kalt also "in der Nähe von Kurzschluss". Ich weiß leider nicht, wie groß der gemessene Widerstand ohne Kurzschluss / nur durch die Lämpchen der Armaturenbeleuchtung im ausgeschalteten Zustand sein müsste. Vermutlich größer 1-2 Ohm. Deutlich darunter -> Kurzschluss. Wenn man den Kurzschluss "sieht" (verschmorte Stelle außerhalb des Potentiometers), so ist es leicht...

 

Grüße

Holger

Bild von Bernd.H

Hallo Holger und vielen Dank für deinen Beitrag.

Derzeit hege ich wieder Hoffnung das es doch "nur" das Drahtpoti war was partiell durch den Stromfluss überhitzte.

Die Hoffnung stirbt zuletzt. :)

Warum? Ich habe heute den verschmorten "Dreck" vom Schleifer entfernt und es stellte sich heraus das vermutlich die Schmorstelle nur vorne an der Spitze des Schleifers war. Ich schlußfolgere das aus der Tatsache das es vorne augenscheinlich mehr schmorte als in der Mitte. Nebenbei rieselte eine Art weißes Pulver aus dem Inneren der Widerstandsspirale bei der Reinigung heraus, was meinen Kumpel zu der Frage animierte ob ich meine Kokainbestände im Dimmer spazieren fahren würde. :) 

Alles ist sehr oxidiert bzw. schwarz aber vielleicht kann ich das Ding sogar am Ende noch retten. Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert denn die Widerstandsspirale hat sogar noch Durchgang(!), das hätte ich nie erwartet.

 

Natürlich werde ich trotzdem untersuchen ob nicht doch evtl. ein erhöhter Stromfluß/Kurzschluß vorlag und evtl. noch weiteren Schaden an anderer Stelle angerichtet hat. Kurz zu mir. Ich bin selber quasi auch "vom Fach" und habe eine entsprechende Ausbildung/Beruf erlernt und Fehlerbeseitigung in diversen elektromechanischen Geräten war Teil meines Berufes, zumindest bis dort die Elektronik Einzug gehalten hatte. Kontakte reinigen, einstellen etc. sowie die Elektromechanik überhaupt sind also durchaus "mein Ding". :)

 

Jetzt erklärt sich für mich auch wieso der Dimmer nur noch auf voller Helligkeit funktionierte. Sehr wahrscheinlich weil der Schleifer schon so korrodiert war das er nur noch auf der Niete am Ende des Einstellweges Kontakt fand. Quasi nur noch auf "Vollanschlag".

Das bedeutet aber auch das das bisschen spärliche Beleuchtung was ich immer nur hatte schon das Maximum war.

Ist das so beim Ro80 das die original Instrumentenbeleuchtung eher sehr schwach leuchtet und somit eigentlich gar keines Dimmers bedarf? Die Annahme liegt ja jetzt nahe.

 

Beste Grüße

 

Bernd

Bild von Christoph

Bernd.H schrieb:
Ist das so beim Ro80 das die original Instrumentenbeleuchtung eher sehr schwach leuchtet und somit eigentlich gar keines Dimmers bedarf? Die Annahme liegt ja jetzt nahe.

 

 

Hallo Bernd,

 

Zumindest nach der Umrüstung auf 5Watt-Lampen nutze ich den Dimmer durchaus bei Nachtfahrt.

Mit den originalen 3Watt-Lampen war das nie erforderlich.

 

Gruß, Christoph

 

 

 

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von Bernd.H

Ich wollte noch einmal abschliessend berichten wie es mit meinem verschmorten Dimmer ausgegangen ist.

Ich hatte zwischenzeitlich die Instrumententafel ausgebaut und mich um die ungenau anzeigende Tankanzeige gekümmert, aber das ist ein anderes Thema.

 

Bei der Begutachtung der Instrumententafel ergaben sich keine erhitzen oder gar verschmorten Leiterbahnen, alles sieht normal aus. Auch das Umfeld und die Kabel in der Nähe sahen unauffällig aus.

Ich habe dann noch 5W Lämpchen (statt der originalen mit 3W) für die Beleuchtung eingebaut und anschliessend die Instrumententafel wieder eingesetzt und angeschlossen. Dann habe ich an die beiden Pins auf der Platine für den Dimmer ein Amperemeter angeschlossen und gemessen was beim Einschalten des Fahrlichts passiert. Das Multimeter zeigter 1,4A und die Instrumentenbeleuchtung war endlich mal diese Bezeichnung wert.

 

Vielleicht war vor Ausbau der Instrumententafel irgendwo eine Berührung die zu dem erhöhten Strom führte der den Dimmer schmoren ließ, jetzt war aber nichts mehr davon zu spüren. Alles funktioniert wieder einwandfrei. Nur ein neuer Dimmer fehlt noch der mir aber schon zugesichert wurde.

 

Grüße

 

Bernd

Bild von ingbw

Bernd.H schrieb:

Vielleicht war vor Ausbau der Instrumententafel irgendwo eine Berührung die zu dem erhöhten Strom führte der den Dimmer schmoren ließ, jetzt war aber nichts mehr davon zu spüren.

Da würde ich mal bei den Lämpchen im Bereich Aschenbecher, Radio und Heizungshebel schauen. Da besteht die Gefahr eines Massekontaktes.

 

Gruß Joachim

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noli turbare circulos meos (Archimedes)

Bild von Bernd.H

Danke Joachim, das werde ich machen weil ich das Radio sowieso ausbauen will um es besser zu befestigen, also auch an seiner Hinterkante und nicht nur vorne, da schlackert es derzeit nämlich lose herum. Vielleicht ist das dann sogar schon der Auslöser.

 

Grüße

 

Bernd