Bugwanne

Bild von audinsuro80

Moinsen,

restauriere jetzt so langsam meinen Ro80. Die alte Bugwanne ist ab, weil total vom Rost zerfressen. Eine sehr gute gebrauchte habe ich liegen. Meine Frage ist nun: Wie konserviere ich diese am besten? Und wie behandele ich die Flächen, die beim anschweißen aufeinander treffen, vor dem Schweißen am besten?

 

Gruß aus Düren,

 

Andreas

Moin, die Ecke ist ja auch eine Fehlkonstruktion. Ich konnte meine Schürze noch retten, Die Bitumenplatten runter, den Querträger unterm Kühler habe ich ein Kunststoffröhrchen mittig durchgeschoben, das vorne eingefangenes Wasser nach hinten durchlaufen kann, ohne den Hohlraum zu fluten. Die Falze habe ich mit Bleimennige+Leinöl gestrichen, damit waren die auch dicht. Oben in das Profil hatte ich ein Loch gebohrt und reichlichst Fluidfilm eingefüllt Damit ist der Hohlraum quasi voll gewesen. Fluidfilm zieht toll in vorhandenen Rost ein und stopt den, es darf nur nicht ständig wieder Wasser rein..

 

Als Neuaufbau würde ich wieder so ein Röhrchen als Durchleitung nach hinten einbauen und den eh nicht großen Hohlraum abdichten und einfach auffüllen, daher auch die Auslässe an den Enden ggf dichtmachen. Das Röhrchen muss man halt öfter auch Verschmutzung prüfen.

 

Die richtige Reihenfolge für mich ist Rostschutzgrundierung, Dichtmasse, Lack, Hohlraumschutz

 

Grüße Andreas

 

Ro80 und Suzuki RE5 in Braunschweig

Bild von Christoph

. . . und vielleicht ist anstelle von Anschweissen das zeitgemäße Verfahren des Klebens die bessere Wahl, vielleicht in Kombination mit 2-4 Blindnieten, oder Schrauben.

 

Gruß, Christoph

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von audinsuro80

Hallo Christoph,

ehrlich gesagt, habe ich darüber auch schon nachgedacht. Allerdings gibt es ja definitiv verschweißte Stellen an den Innenkotflügeln. Wie wäre das zu lösen?

Gruß Andreas

Rotierende Grüße aus Düren,

Andreas

Bild von Matthias vom Bodensee

Mit nieten ist das so eine Sache... Ich stehe dem etwas skeptisch gegenüber. Es könnte sein, dass der da der TÜV nicht mitspielt. Man muss eben beide Bleche durchbohren und am Nietkopf kann halt trotzdem wieder Wasser eindringen.

Und dann bleibt immer noch das Problem mit den verschweißten Stellen an den Radhäusern. Klar könnte man die kleben, aber wer garantiert, dass nicht mit den Jahren die Kleberaupe porös wird und dann trotzdem wieder Wasser eindringt und Rost entsteht? Im Gegensatz zum Schweißpunkt ist die Verbindung dann zwischen den Bauteilen bei vollständig gelöster Raupe halt nicht mehr existent. Bei tragenden Teile würde ich die Technik eher nicht einsetzen. Dann schon eher mal bei den Türen ausprobieren. In der Oldtimer-Praxis hatte einer einen weißen 69er mit dieser Technik an den Türen repariert das ist allerdings schon gut 15 Jahre her. Den müsste man mal fragen nach Langzeit-Erfahrungswerten.

 

Ich musste an meinem 76er auch die Bugschürze richten und habe sie wieder wie original repariert. Die Schweißflächen habe ich vorher mit Zinkstaubspray eingesprüht und anschließend mit der Punktzange meines Freundes verpunktet. Das Zinkspray ist hitzebeständiger als normale Grundierung, weswegen im Normalfall auch nicht soviel davon wegbrennt, sondern nur im Bereich des Schweißpunktes.

In die Falze habe ich anschließend reichlich Grundierung hinein laufen lassen. Durch die Kapillarwirkung wird die Grundierung eingesogen auch rund um den Schweißpunkt.

Diesen Tipp habe ich aus der Oldtimer-Markt, wo über Karosserieinstandsetzungen berichtet wurde, die die Fahrzeugakademie in Schweinfurt durchführt hat. Dort wurde nach dem gleichen Prinzip verfahren und die sollte es ja eigentlich wissen wie man es macht.

Als Abschluss habe ich die Nähte mit Karosseriedichtmasse abgedichtet, nachdem die Grundierung getrocknet war. Nach der Lackierung habe ich den Kühlerquerträger mit Fluid-Film behandelt. Eigentlich sollte ich jetzt mal noch mit Hohlraumwachs hinterher gehen.

Die Lösung mit dem Röhrchen im Querträger finde ich persönlich auch keine dumme Idee, vielleicht werde ich das nachträglich noch nachrüsten. Guter Tipp!!

 

schöne Grüße

Matthias vom Bodensee