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Hallo
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Unser "...
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Hallo
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Hallo,
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Das Auspuffendrohr...
Auf privaten Wunsch wird angeboten:
Ro 80, EZ 14.05.1976, Tizian-Metallic, Raum Lübeck, VB: 14.900.-
"...
Hallo. Biete den Ro 80 meines Vaters bzw Opas, der ihn als Neuwagen 1973 erworben hat. Er stand viele Jahre abgemeldet...
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Moin zusammen,
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Bernd,
hierzu stand ein ausführlicher Artikel in der ‚Trochoide’, Heft 36 vom November 1992, basierend auf meinen Erfahrungen in den davorliegenden Jahren.
Ich habe in meinem Ro-Leben insgesamt 37 oder 38 Außenspiegel aufgearbeitet, die meisten mit gewölbtem Glas. Ich habe einen vierseitigen Bericht hierüber in meinem Archiv.
Zitate aus diesem Bericht:
1.Arbeitsweise
Meine Arbeitsweise, die ich inzwischen bei 30-40 Spiegeln angewandt habe, ist (Zahlen zwischen [..] beziehen sich auf die Abbildungen und die Teileliste):
* wenn das Glas genau auf das richtige Maß geschliffen ist geht's auch ohne kühlen/erwärmen, aber da muß man oft probieren und/oder nachschleifen (lassen)
No. Bezeichnung Material Bemerkung
1 Spiegelfuß Spritzguß (Zamack) wegwerfen wenn zu pickelig
2 Teller Edelstahl
3 Glas
4 Kalotte, außen Plastik
5 Kalotte innen MS mit Innensechskant
5a Kalotte innen St, gepresst mit Innensechskant, Alternative zu 5
6a Beilage zu 5a Plastik 5a und 6a immer zusammen verwenden
7 Feder St
8 Scheibe St
9 Mutter M6
10 Ring Plastik, transparent
11 Regenschutz Plastik schwarz
12 Fußbeilage Plastik schwarz
Auf diesem Bild sieht man auf drei der vier Spiegelfüße auch die Muttern, die ich vor dem Ent-/Verchromen auf das Gewinde geschraubt hatte.
Und nun viel Spaß, und guten Erfolg.
Ich habe auch eine Liste mit Punkten was so alles schief gehen kann:
2. Probleme
Ich will nicht verschweigen, daß es bei einigen Arbeitsschritten Probleme gibt, und daß ich auch einiges Lehrgeld bezahlt habe.
1. Spiegelfuß [1]
Das Aufarbeiten des Spiegelfußes umfaßt stets die Arbeitsgänge Entchromen, Verschleifen, Verchromen, Polieren. Hierbei muß man sich darüber im klaren sein, daß überall dort, wo ein 'Pickel' war, beim Entchromen ein Krater von beinahe der gleichen Größe entsteht. Diese Krater könnten nur in unbezahlbarer Handarbeit mit Spezial-Lötmasse ausgefüllt werden - und darauf ist keine dauerhafte Verchromung zu erzielen. Einem Spezialisten, der stets auf der Techno Classica seine Dienste für Restaurierung von verchromten Spritzgußteilen anbietet, habe ich mal einen Spiegelfuß mitgebracht. Nach einigem Experimentieren hat er resigniert aufgegeben und gesagt, daß ihm ein so schlechter Spritzguß noch nicht untergekommen sei. Nicht mal Triumph-Teile aus Indien seien so schlecht. Er tippte auf einen italienischen Zulieferer aus den 60er Jahren.
Die Krater durch Wegschleifen unsichtbar machen ist auch problematisch, da dann der ganze Fuß zu dünn wird; außerdem werden beim Schleifen wieder neue Poren freigelegt, die das gleiche Problem ergeben. Also hilft nur behutsames, maßvolles Abschleifen, und ein bißchen Toleranz gegenüber einem Zustand, der nur 'beinahe wie neu' ist und nicht 'besser als neu’. Ich habe mich mit meinem Galvaniseur damals so geeinigt, daß er mir die Teile nach dem Entchromen zeigt und wir dann entscheiden, welche weiterbearbeitet werden und welche wir als Ausschuss betrachten.
Nach diesen Erfahrungen habe ich Spiegelfüße, die noch einigermaßen aussahen, nicht mehr aufgearbeitet sondern nur poliert.
Noch ein Problem: Der St-Gewindestift M6 im Spiegelfuß muß vor dem Entchromen gegen Säure geschützt werden, sonst wird er so dünn daß man nur noch M3 draufschneiden kann. Als Schutz kann man eine Bleimanschette draufhämmern oder das Gewinde einfach voll M6-Muttern schrauben.
2. Glasqualität
Bei Verwendung von Planglas sollte der Glasschleifer Roh-Spiegel in Bau-Außenqualität verwenden. Diese Spiegel, die z.B. auch bei Fassadenverkleidungen und im Ladenbau außen verwendet werden, haben eine hintere Schutzschicht aus Polyacryl, die das Eindringen von Feuchtigkeit wesentlich besser verhindert als die üblichen Lackierungen von Spiegeln, die für Anwendungen im Haus gedacht sind.
3. Beschaffung von gewölbtem Spiegelglas
Man kann zur Daimler-Benz-Niederlassung, Abteilung LKW, gehen und sich dort gewölbte Ersatz-Spiegelgläser raussuchen lassen, oder zu Iveco oder Volvo. Billiger geht’s beim allgemeinen Autozubehörhandel. Evtl. nach Ersatzgläsern für Caravanspiegel fragen. Stets den Abbildungsmaßstab vor Ort vergleichen. Das tue ich so: Eine Ziegelwand oder ein Regal im Planspiegel und im gewölbten Spiegel betrachten und daran das Verkleinerungsverhältnis abschätzen. Diese Spiegel sind im allgemeinen so groß, daß ein Spiegel für den Ro 80 herauskommt. *
4. Durchmesser des Spiegelglases [3]
Der Durchmesser des Spiegelglases und die rundum angeschliffene Facette müssen genau stimmen, sonst wird keine gute Klemmung erreicht. Unbedingt für jeden Spiegel das Glas individuell anpassen, die Maßabweichungen der Edelstahlteller [2] von nur +0,4mm können entscheidend sein! Hinterher mit Siliconkitt etc. arbeiten geht vielleicht auch, ich bevorzuge das aber nicht.
5. Spiegelfüße rechts
Nur wenige Wagen waren ab Fabrik mit rechtem Außenspiegel ausgerüstet. Es gab diese aber serienmäßig für Linksverkehr, also z.B. Großbritannien. Ich hatte damals die meisten rechten Spiegel aus England. Vier oder fünf schlechte rechte im Tausch gegen einen aufgearbeiteten linken, oder eins zu eins bei gleichwertigen Exemplaren.
6. Andere Optionen
Ich habe auch gehört, daß jemand sich Spiegelgläser hat machen lassen, die genau in den Regenring [11] passen, und diese dann auf das existierende Spiegelglas geleimt hat. Der Regenring verdeckt die Bastelei beinahe vollkommen.
* siehe hierzu auch diese Diskussion
Zitat Bernd.H.:
Vielleicht erklärt sich nach dem Spiegelglasausbau auch die Frage wie man die "Schwergängigkeit" der Spiegelverstellung einstellen kann und ob das überhaupt geht.
Antwort:
Kein Problem, das erledigt sich wenn man die Teile 4 bis 9 ausgebaut und gereinigt hat!
Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben
Christian von Klösterlein
- Ro 80 Club International -
Internationale Kontakte
Hallo Christian,
meinen aller herzlichsten Dank und meinen größten Respekt vor der Sachkunde und der Vollständigkeit deiner Antwort.
Du bist ja quasi der "Dr. Spiegel" wenn ich das so lese und hast anscheinend auch schon sehr früh dein Wissen für die Nachwelt in Schrift- und Bildform hinterlegt. Ich finde das wirklich super!!
Noch einmal vielen Dank!
P.S. alles Gute nachträglich, ich las gerade von deinem runden Geburtstag in Thread über ein mögliches Ro-Wiki.
Beste Grüße
Bernd
vielleicht noch eine klitzekleine Nachfrage, du hast sicher die meiste Erfahrung damit.
Im Original wird der Spiegel durch eine Blechschraube in einer passenden Bohrung eines Verstärkungsbleches (so sieht es zumindest aus) in der Tür fixiert.
Eine Einnietmutter setzt ja eine metrische Befestigungsschraube voraus. Wenn ich mich nicht vertan habe dann müsste diese recht klein ausfallen wegen des kleinen "Trichters" in die die Senkschraube im Spiegelfuß passen muss und auch die original Bohrung erscheint mir für M5 zu klein geraten.
Ich habe daher eine M4 Einnietmutter verwendet, habe aber im Nachhinein doch etwas Bedenken wegen der kleinen Dimensionen denn immerhin wird der ganze Spiegel von dieser einen Schraube gehalten.
Was hast du da für Erfahrungen und welche Gewindegröße verwendest du? Hält M4 auf Dauer?
vielen Dank
Bernd
... ... Bedenken wegen der kleinen Dimensionen denn immerhin wird der ganze Spiegel von dieser einen Schraube gehalten.
Was hast du da für Erfahrungen und welche Gewindegröße verwendest du? Hält M4 auf Dauer?
Ich habe da keine Erfahrungen, da ich bei meinem Wagen bei einer Vollrestauration das Verstärkungsblech einer Tür ersetzt habe, auf die andere Seite kam eine neue Tür.
Vielleicht äußert sich ja jemand, der hier Erfahrung hat.
Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben
Christian von Klösterlein
- Ro 80 Club International -
Internationale Kontakte
Eine M4 Schraube reicht, im Notfall kann man auch eine M5 Schraube mit kleinem Linsenkopf verwenden
Gruß
Andreas
Beim Treffen in Waging habe ich mich mit Andreas Bertsch unterhalten, der Spiegel beinahe genauso restauriert wie ich vor 25 Jahren.
In einem Punkt ist er allerdings weitergekommen:
Sein Galvanikbetrieb hat eine Methode gefunden, die Krater, die beim Entchromen entstehen (mein Punkt 1 unter 2. Probleme), nach dem Neu-Verkupfern mit einem speziellen Lötzinn auszufüllen.
Und die unter 1. Arbeitsweise Punkt 9-11 beschriebenen Probleme vermeidet er durch Anwendung eines Klebers*. Auch er hat die Erfahrung gemacht daß die Maßtoleranzen der Edelstahl-Teller (2 in meiner Abbildung) enorm sind.
Dank an Andreas Bertsch, daß er meine Arbeit fortsetzt!
* Korrektur 31.05.17 11:55 nach dem Beitrag von Andreas Bertsch: kein Kleber sondern Scheibendichtmasse
Mein Motto: Original ist schön, man muß es aber nicht übertreiben
Christian von Klösterlein
- Ro 80 Club International -
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Hallo Herr v. Klösterlein
ich verwende zum einkleben eine dauerelastische Scheibendichtmasse, diese lässt sich hinterher auch wieder leicht entfernen wenn man das Spiegelglas einmal tauschen möchte.
Gruß
Andreas
Frage, weil ich auch gerade beim re. Aussenspiegel das Glas tauschen will, das ich vom Club bekam (etwas kleiner als Serie). Klebt Ihr mit dauerelastischer Scheibendichtmasse nur das Spiegelglas innen am Metall fest oder auch den Plastikring zusätzlich noch am Gehäuse mit? Vermutlich reicht wohl Ersteres aus!
Gruss, Otmar