"Krrrrrrr" beim Gang-Einlegen aus Leerlauf

Bild von ramto171

Hallo!

 

Bin neu hier und habe in Österreich einen  Ro 80 vor wenigen Tagen gekauft - habe auch seit einigen J. eine W2000 Wankel Motorrad von Hercules, aber der NSU ist mein erstes Wankelauto. Der hat mich immer schon angesprochen aber es hat erst jetzt gepasst. Fuhr in der Vergangenheit schon den ein oder anderen Exoten wie ein Rover P6 mit 3.5 V8, auch ein sehr unterschätztes Auto das souverän dahingleitet (ehemals Auto des Jahres 1964) oder BMW 2000 Cs Schlitzaugen Coupe. Meist wechsel ich nach ein paar Jahren wieder das Auto weil ich was Neues kennenlernen will, schraube auch gerne das meiste selbst.

 

Gefahren bin ich ob der Temperaturen von fast 0 Grad vor dem Ro80 Kauf ca 15 km, er läuft schön, bei Schalten als solches während der Fahrt gibts keine Probleme, aber mir fiel auf dass im Stand gel. beim Einlegen eines Ganges aus dem Leerlauf ein "krrrrrrrrr" zu hoeren ist, sprich Kupplung trennt dann wohl in dem Moment nicht.

Meist geht der Gang gleich rein, aber ab und zu muckt er (ca. 1-2 von 10 Mal ist das der Fall). Wenn ich den Wagen im eingelegten 1. Gang starte, dann passt alles, Kupplung hat getrennt. Nur wenn ich im LL starte und den Gang reintun will kommt es ab und an zum Zahnrad-Krachen und kriege dann freilich den Gang nicht rein (egal welchen). Unterdruckschläuche, Anschlüsse... sehen alle neuwertig aus und aus der Sichtkontrolle heraus habe ich nicht den Eindruck dass es da wo mangelt, kein Bastelauto sondern rundum gut gepflegt. Da der Wagen wohl laenger stand (ca. 20 Jahre bevor ihn der Vorbesitzer revitalisierte) habe ich den Kontakt im Schalthabel in Verdacht dass der hakt oder verklebt ist, habe aber keine Ahnung wie man diesen prüft / erreicht / ausbaut / reinigt / "einstellt". Habe versucht Schalthebel abzudrehen / abzuziehen, geht aber nicht (oder ich war zu zaghaft). Unter der Faltgummi-Lutsche sind ja 4 Schrauben. Sollte man den Ganghebel "komplett" rausnehmen und auf der Werkbank zerlegen um besser dran zu kommen?

 

Oder ist es ein Bedienungsfehler und ich lege den Gang zu langsam ein, muss mit mehr "Schwung" einlegen, damit der Kontakt eher zusammenkommt. Wie gesagt ist nur sehr sporadisch, drum verunsichert es mich

 

Danke und Gruss,

 

Otmar

Hallo Otmar,

 

Möglicherweise liegt es an den alten Unterdrückung Schläuchen mit der Gewebe Ummantelung. Die sehen äußerlich gut aus aber innen unter dem Gewebe ist das Gummi total rissig und spröde.

Manchmal ist auch die Membrane vom Kupplungszylinder gerissen.

Am besten Mitglied beim Club werden und im Shop die nötigen Teile bestellen.

 

Gruß: 

 

Jürgen Mohr

Bild von Tilmann Karl

Hallo,

 

Vielleicht auch mal den Gummi zwischen Schalthebel und Schaltgestänge unten am Getriebe tauschen. 
das ist ein herkömmlicher Dämpfungsblock/Schwingungsdämpfer. 
 

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Holger

Hallo,

 

herzlichen Glückwunsch zum "neuen" Auto.

 

Der elektrische Kontakt müsste im Leerlauf genauso gut oder schlecht schalten wie bei Fahrt. Wenn es im Leerlauf kratzt, dann ist m.E. bei niedriger Drehzahl vermutlich nicht genug Unterdruck da - weil es irgendwo undicht ist. Dann trennt die Kupplung wohl nicht richtig.

 

Also Unterdruckschläuche (gibt es beim Club), Membran der Unterdruckpumpe (068198821, gibt es ggf. beim Club (?), aber auch online),  Bremskraftverstärker,  Servomotor Kupplung (Reparatursatz gibt es beim Club), wohl nicht Steuerventil Kupplung.

 

Viele Grüße

Holger

 

 

Bild von ramto171

Hallo!

 

Danke schon mal für die Tips. Die durchsichtigen Unterdruckschläuche mit Spiraleinlage vom BKV zur Pumpe usw. wurden ALLE 2014 erneuert auch bei den gewebeummantelten Schläuchen kamen damals alle neu und sitzen fest drauf, daran kanns eher nicht liegen. Der Anschlussstutzen am BKV sieht auch makellos aus. Die innenliegende Teile wie Membrane habe ich freilich nicht insizieren können.

Da ich wo las dass der el. Schaltkontakt im Ganghebel gel. verharzt sind nach langer Standzeit wie in diesem Fall rund 20 J., wollte ich diese mal checken. Aber ich weiss eben nicht wie ich da dran komme, sie prüft, diese dann korrekt einstellt (falls es was einzustellen gibt). Ein Handbuch habe ich noch nicht, wird aber demnächst bestellt. Ggf hat das wer von Euch das schon mal getan ??? Bevor ich an die Membrane gehe, will ich zuerst mal sicher sein dass es nicht an so ner simplen Sache liegt.

 

Gruss, Otmar

Bild von Tilmann Karl

Hallo Otmar,

 

ich glaube nicht, dass es an dem Schalthebel liegt....

Aber schaden kann es nicht, den mal zu prüfen. Die Kappe oben auf dem Schalthebel kann man abmachen (flacher Schraubenzieher). Dann kommt man da dran. Hol dir einfach mal das Rep. Buch. Da steht alles drin und man kann es immer gebrauchen.

 

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Sascha Scheben

Hallo Otmar!

Liebe Grüße nach Österreich und herzlichen Glückwunsch zu Deinem Ro80, möge Dir der Wagen allzeit viel Freude bereiten!

Deine Einstellung, bevor man an die großen Sachen heran geht, erst einmal die simplen Möglichkeiten Überprüfen, ist sehr löblich und sinnvoll.

Mein erster Rat wäre die Überprüfung der Unterdruckschläuche insbesondere deren Anschlüsse. Du schreibst, die Schläuche sind bereits einmal ausgetauscht worden, mir ist es untergekommen, daß Schläuche neuerer Bauart wesentlich steifer als die original verbauten oder die über den Clubshop zu beziehenden sind.

Die meisten normalen Schlauchschellen sind hier überfordert, sehr oft gerade bei Spiralschläuchen. Abhilfe schaffen Spannbacken- / Gelenkbolzenschellen, die haben ein großes Anzugsmoment und fassen umlaufend gleichmäßig. Hier ist es wichtig den Spannbereich exakt an den Außendurchmesser der Schläuche anzupassen, sonst können sie ihren Vorteil nicht ausspielen.

 

Bis Du mit der systematischen Suche startest, und den Verursacher gefunden hast, gibt es einen einfachen Tipp ein Knarzen bein Einlegen des 1. Fahrbereiches zu umgehen: Lege zuerst den Rückwärtsgang ein und schalte aus diesem zügig in den ersten Gang, das sollte gut und geräuschlos gehen!

 

Viel Erfolg, gutes Gelingen und lass uns wissen wie es weiter geht!

 

Und zu guter Letzt: Über eine Vorstellung von Euch beiden würden wir uns sehr freuen, hierfür steht auf der Startseite des Forums ein eigener Bereich zur Verfügung!

 

Sascha Scheben, Euskirchen

5  3  1    Gletscherweiß 07/70

3  3  0    Cosmoblau  03/70

2  5  2    Lotosweiß  05/72

Bild von david

Sascha Scheben schrieb:

Lege zuerst den Rückwärtsgang ein und schalte aus diesem zügig in den ersten Gang

 

Hallo,

war das nicht genau andersrum?

Also zuerst den ersten Gang und dann diesem zügig in den Rückwärtsgang?

 

lg d.

---

1975 aquablau

Bild von Sascha Scheben

Richtig, im Regelfall macht ja der Rückwärtsgang am ehesten Probleme, doch der scheint bei Otmar einwandfrei schaltbar zu sein, darum den Weg anders herum.

Sascha Scheben, Euskirchen

5  3  1    Gletscherweiß 07/70

3  3  0    Cosmoblau  03/70

2  5  2    Lotosweiß  05/72

Bild von BW1980

Hallo, vielleicht hilft es....

 

erst prüfen und messen...

 

Hallo, ich habe zwar erst seit eine Woche einen Ro aber vielleicht hilft es Dir....Ich hatte genau das gleiche Problem wie Du.Der Verkäufer sagte mir man müste die Vakuumpumpe noch erneuern..Also bin ich los gefahren mit dem guten Ratschlag den Ro nach dem Starten ein bisschen im Leerlauf laufen zu lassen. Dann ging auch der Gang rein.Ein zweiter Versuch im Stand ging nicht..wieder warten und Gasgeben....

 

Die Rückfahrt (600km) waren sehr lustig, vorallem beim Rückwartsfahren...

 

Zu hause angekommen hab ich erst mal alle Unterdruckschläuche gewechselt. Ob dick oder dünn ,,alle,,

 

Keine Besserung.

 

Jetzt habe ich alle Bauteile über eine Unterdruckhandpumpe mit Manometer mit Unterdruch beaufschlagt. Kupplungssteller okay, Steuerventil okay, Behälter okay,Vakumpumpe nach Verschliessen der Leitung zum Saugrohr mit Überrdruck geprüft auch okay. Jetzt wieder original Zustand wieder hergestellt und in die Leitung zum Steuerventil Messuhr eingebaut. Motor an 0,3 bar Unterdruck. Es müsten aber 0,8bar sein.

 

Bild von ramto171

Hallo!

 

Es sind wohl Schlauchschellen an den nagelneuen Spiralschläuchen dran, aber welche von der bessern Sorte und alle voll angezogen - nachkontrolliert. Aber möglich dass es da irgendwo rauspfeift. Vakkuum-Handpumpe habe ich auch eine, dann muss ich da mal die einzelnen Komponenten durchprüfen.

 

BW1980: Was war es dann bei Dir schlussendlich - Steuerventil hat innen auch Membrane, oder was war da drin genau schlecht, damit er jetzt bei Dir wieder gscheit schaltet.

 

Gruss, Otmar

Bild von BW1980

Hallo, sorry hab den Text aus einem anderen Beitrag von mir rauskopiert...

 

Das Pleuel der Vakumpumpe war nicht eingehängt.

Geräusche waren dabei nicht zu hren, obwohl es ganz schön klappern muste.

 

 

Im Reparturhand Buch oder dem Ergänzungs Buch ist die gesamte Unterdruck Prüfung beschrieben.

 

Würde mir erst mal die Bucher besorgen gibt es im Shop....ohne kommst du eh nicht weit....sind ihr Geld wert.

 

Gruss Holger

Bild von Dirk Slembeck

Hallo Otmar,

zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum neuen "Wankler" und allzeit gute und Dichtleistenbruchfreie Fahrt!

 

Bei mir war es der undichte Bremskarftverstärker! Beim Einlegen des Fahrbereichs (Gang) musst du ja auf die Bremse treten und beim undichten Bremskraftverstärker geht eben der nötige Druck verloren.

 

Einfach mal auf die Bremse treten und durch die Gänge schalten - irgend wann lässt es sich dann gar nicht mehr schalten!

 

Viel Erfolg.

 

Viele Grüße

Dirk

 

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Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.(J.W.v.Goethe)

Bild von ramto171

Hallo!

 

Danke für die rege Beteiligung. Oft geht es ohne Krachen ganz normal den Gang einzulegen, nur ab und an mal gehts nicht. Egal welchen Gang ich dann aus LL einlegen will, ob Retour, 1 oder 2 - es kracht, weil die Kupplung vorher nicht trennt. Das macht mich ja stutzig, weils keine Konstante ist und der Fehler nur selten auftritt.

 

WHB habe ich gestern inkl dem Zusatzteil original im Netz fuer 35,- gefunden, das habe ich schon bestellt.

 

Frage: Wenn der Vakkuum-Speichertank voll ist, dann müsste ich ja ohne laufenden Wankelmotor auch noch ein paar Mal bei Betätigen des Schalthebels der Kupplungsteller ausruecken sehen, oder bin ich am Holzweg? Wenn ich also nach so einem "Krrrrrrrr" wo er aus dem LL keinen Gang nimmt sofort den Motor abstelle und danach irgend nen Gang einlege, dann sollte ich sehen, was muckt. Wenn der Kupplungssteller dann "normal" trennt  dann ist es ein el. Problem am Schalthebelkontakt - der zu spät auslöst, wenn er nicht geht dann ist zu wenig Vakuum im Tank und ein pneum. Problem. Sehe ich das richtig so, oder hats wo Denkfehler drin?

 

Gruss, Otmar

Bild von Imploder

ramto171 schrieb:

Wenn der Vakkuum-Speichertank voll ist [...]
Sehe ich das richtig so, oder hats wo Denkfehler drin?

 

Hihi, der Tank ist voll mit gespeichertem Vakuum. So habe ich das noch gar nicht betrachtet....

 

Scherz beiseite, ja, das Vakuum sollte eigentlich tagelang halten, wenn alles dicht ist.

Bild von BW1980

Bei laufenden Motor konnte ich ein mal kuppeln,dann musste ich wieder warten...bis genug unterdruck da war . In dem fall ohne vakumpumpe nur mit saugrohrunterdruck

Bild von Imploder

Mein RO hat nach 16 Jahren Standzeit auch nicht mehr ausgekuppelt.

Ich habe auch zuerst den Schalthebelkontakt in Verdacht gehabt, aber der war wie neu. Ebenso das hochflexible Kabel zum Kontakt.

Alle Schläuchehabe ich dann gewechselt, auch die Membran der Vakuumpumpe und deren Ventile, nichts..
Ein paarmal auf das Steuerventil geklopft und seitem geht es. Ich kann den Wagen jetzt normal schalten.
Zumindest zum Rangieren, bis die richtige Restaurierung beginnt....momentan streichle ich jeden Tag über die Abdeckplane und murmle: bald, bald.
 

Da am RO aber doch vieles komplett anders ist, empfehle ich auch, zuerst einmal das Reparaturhandbuch und die gesammelten Ergänzungen dazu hier im Clubshop zu erwerben.
Das Handbuch gibt dem versierten Schrauber zumindest gut zu erkennen, wo am RO80 was "nicht Standard" ist (eigentlich fast alles im Motorraum...) und man kann sich mental darauf vorbereiten.

 

Bild von Tilmann Karl

Abgesehen vom Motor ist das eigentlich ein ganz normales Auto. Der Bremskraftversträker ist auch nicht anders als bei anderen Autos...

Und das Unterdrucksystem eigentlich auch nicht. Eigentlich finde ich das Auto deutlich einfacher zu verstehen, als ein Vergleichbarer Mercedes. Und der Motor ist, meiner Meinung nach, auch deutlich einfacher. 
Aber nur meine Meinung, ohne dabei vom Thema abzuschweifen

 

 

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Imploder

Da stimme ich voll zu.

Nur wer hat schon einen Halbautomaten samt Unterdrucksystem am Auto? Das ist schon exotisch, auch wenn es nicht RO-spezifisch exotisch ist. Das meinte ich.

Am Käfer gab es das auch, ich weiß, aber nur wenige haben überlebt, denn die Schräglenker-Fahrgestelle waren/sind gesucht.

 

Ansonsten, richtig, ein vollkommen normales Auto. Ich habe echt gestaunt bei der ersten Inaugenscheinnahme nach dem Spontankauf.

Einfache Lösungen, vieles mit Normteilen (wie etwa die Kofferraumdichtung oder der Kantenschutz rund um die Türen) gelöst, vieles Selbsterklärend für den geübten Schrauber.
Ich hatte es schon mal erwähnt, aber mein Karmann Ghia ist da wesentlich exotischer und handarbeitslastiger, obwohl 10x so oft gebaut.

 

Der RO hätte in großer Serie gebaut durchaus in der Gewinnzone fahren können. Jeder Audi 80 oder 100 von damals ist aufwändiger gebaut. Schon der Aufwand beim Motor...

 

Bild von ramto171

Habe am WE nochmals rumprobiert um die Sache etwas einzugrenzen. Nochmals alle Schläuche kontrolliert - alles scheint von der Seite gut! Wenn ich den Ganghebel vom Leerlauf auf 1 mit Schwung - sehr zackig einlege, dann kracht es nicht. Lege ich ihn normal = also eher langsam rein, dann kracht es gelegentlich - krrrrrrrrrrr? Der Hebel am Kupplungsausruecker scheint aber immer was zu tun, so die Beobachtung meines Helfers, egal ob ich langsam oder schnell ziehe! Das wirft mir noch ein paar Fragen auf die wohl Auskenner mit Ro80 Erfahrung wissen werden.

 

1) Gibts einen "Mindestweg - Mindestzeit" den der Kupplungshebel beschreiten muss beim Einkluppeln zum Nachmessen, damit wirklich richtig trennt?

 

2) Ist zum Gangeinlegen ab Leerlauf das auf die Bremse steigen "Pflicht" oder techn noetig bzw.spielt dabei der Wandler irgendwie rein in die Sache mit dem Getriebekrachen beim Einlegen des Ganges am Stand (Nachlaufen... - ggf das verwendete Öl zu dick bzw. die aktuell tiefen Temperaturen versteifen es)

 

3) Habe ich es vom Ablauf her richtig verstanden: Im Leergang ist die mechan. Kupplung immer eingekluppelt = Kupplungswelle dreht das Getriebe im Leergang, Wandler dreht lastfrei mit. Sobald ich den Ganghebel berühre und auf 1 ziehe Kuppelt der Ausrücker schlagartig aus, zieht den Gang ein und kuppelt dann sogleich langsamer wieder ein. Ab jetzt übernimmt der Wandler die Aufgabe, kriegt Last und ich fahre via Wandler los - sobald ich Gas gebe.

 

4) Hat der mechan. Getriebeteil eine übliche Synchronisation Gang 1 - 3 (Retourgang vermutlich nicht), oder alle ganz ohne Synchronkörper? Getriebeöl-Dicke ein Faktor fürs Gangeinlegen, jetzt im Winter? Hypoid-Öl ist ja doch meist dicker. Was genau für Öl drin ist kann ich nicht sagen, will es eh ablassen und frisch befüllen.

 

Danke vor & Gruss, Otmar

Bild von Imploder

Ich bin zwar ziemlich "neu" hier, aber die Kupplung war eines der ersten Dinge, die ich mir am RO angesehen habe. Ein bisschen was weiß ich jetzt auch schon...

 

Die Kupplung trennt das Getriebe vom Wandler. Der Wandler ist also motorseitig und dreht sich immer mit diesem mit.

Wird ausgekuppelt, macht man nichts anderes wie bei einem normalen Schaltgetriebe (was das RO-Getriebe ja im Prinzip ist), man trennt Motor und Getriebe. Dass am Motor noch ein Drehmomentwandler dazwischengeschaltet ist, spielt erst mal keine Rolle.
 

1) Bei meinem Auto kuppelt der Hebel schon sehr schnell aus. Eigentlich praktisch sofort. Du schreibst aber von langsamem Trennen beim Einkuppeln. Getrennt wird beim Auskuppeln...krachen tut ein Getriebe, wenn beim Gang einlegen nicht sauber getrennt wird. Deshalb vermute ich stark, dass entweder der Unterdruck nicht reicht (den hast Du ja bisher wohl nicht gemessen) oder die Kupplung zu langsam auskuppelt (Mechanikproblem oder Steuerventil) oder die Getriebesynchronisierung im Eimer ist.

 

2) Ist deswegen "Pflicht", damit das Auto nicht beim Gang einlegen wegfährt! Rein aus Sicherheitsgründen solltest Du das machen. Vollautomatikautos haben hier oft sogar eine Verriegelung. Keine Bremse, kein Kraftschluss.

Sonst hat es keinen Einfluss, denn der Gang ist ja schon drin, wenn eingekuppelt wird beim Loslassen des Schalthebels.

 

3) Im Leergang ist immer AUSGEKUPPELT. Es ist das Getriebe im Leerlauf und zusätzlich die Kupplung getrennt. Die Getriebe-Eingangswelle dreht sich im Idealfall gar nicht. Deshalb sollte eigentlich genau da kein Kratzen auftreten.

Erst nach Einlegen des Ganges uns Loslassen des Schalthebels wird eingekuppelt.

 

4) Wie bei 1) geschrieben kann ja durchaus das Getriebe eine defekte Sysnchronisierung und/oder schlechtes oder falsches Getriebeöl drin haben.

 

So aus dem Bauch heraus hast Du zu wenig Unterdruck im System. Auch wenn die Vakuumpumpe nicht funktioniert, bekommt man immer noch einen Unterdruck durch den Anschluss am Ansaugstutzen, dieser reicht aber nicht vollkommen aus.

 

 

Bild von ramto171

Danke vorerst mal für die rege Beteiligung. Ich kriege diese Woche noch das Werkstatthandbuch, dann werde ich die Sache mal Schritt für Schritt durchgehen und hoffentlich finden wo der Hund begraben liegt. Da es nur gel. mal kracht ists ein unkonstanter Fehler, auf Synchronisation tippe ich drum nicht, zumal der Wagen noch keine 100tkm runter hat.

 

Getriebeöl  werde ich ablassen weil ich nicht weiss was drin ist. Gibts da konkrete Erfahrung was man reingeben soll beim Ro 80 (Sommerbetrieb only) zB Mehrbereichsöl 75W90 GL5 oder das etwas dickere 75W140 GL5? Die Vorgaben vom Werk sind ja doch schon 50 Jahre alt und vemutlich gibts da inzwischen Besseres!

Bild von Philipp

Hallo Otmar,

ich habe 85W90 GL 5 (Art.-Nr. 1035 im 1-Liter-Gebinde) von Liqui Moly eingefüllt. An der Ablasschraube ist ein Magnet und beim allerersten Wechsel nach Übernahme des Fahrzeugs (1970er aus Italien) waren leichte Späne dran und jetzt nach weiterem Wechsel nach knapp 35.000km wiederum leichte Späne. Kratzen beim schnellen Einlegen des 1. Gangs habe ich extremst selten, aber bei kaltem Getriebe beim Zurückschalten vom 3. in den 2. Gang muss ich schon sehr vorsichtig sein. Die Synchronisierung des Ro80-Getriebes macht mir allgemein keinen so tollen Eindruck...

Gruß

Philipp

Bild von Tilmann Karl

Hallo,

 

der Wechsel des Öls ist hier auch irgendwo im Forum beschrieben, auch welches Öl. Laut NSU kommt das Automatiköl rein?

das gleiche wie in die Lenkung?

Tipp: vor dem Ablassen erst die Einfüllschraube finden und öffnen. Dann geht es einmal leichter und man steht am Ende nicht mit leerem Getriebe da. 
Die Synchronisation des Getriebes lässt tatsächlich manchmal zu wünschen übrig, dann kann man aber leider nichts ändern. 

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von ramto171

Hallo Philipp!

 

Bisschen Abrieb sollte normal sein. 85W90 HD-Öl habe ich zufaellig noch was lagernd weil es bei meinem 3.5 t Klein LKW im Differenzial drin ist, das fuelle ich dann ein. Das laute Krrrrrrrr kommt bei mir beim Einlegen 0 auf 1. Gang nur gel. wenn ich "langsam, sachte" einlege (dann geht der 1. aber gleich gar nicht rein), beim schnellen Einlegen "mit Schwung" von 0 auf 1 geht er ohne krrrrrrr rein. Das macht mich eher etwas stutzig, weil beim langsamen Einlegen hat die Synchro-Einheit ja eigentlich mehr Zeit sich anzugleichen, meint man!

 

Es gibt ja das sog. "Porsche Synchronisationssystem" (Porsche 356 / 911 bis 1987, alle Hecktrieb Alfa bis 1990er Jahre, BMW-Getrag bis ca. 1970 usw.) die stark abnutzt, oft sind da nach 100tkm die Synchronringe durchgewetzt, gut hörbar dann am Kratzen beim Zurückschalten  in den unteren Gängen, die die gr. Drehzahlsprünge ausgleichen müssen. Drum haben alle (inkl Porsche) auf die amerikanische "Borg-Warner" Synchro umgestellt, die nahezu Verschleissfrei arbeitet (500 tausend km). Kann gut sein dass wir die alte Porsche Synchro beim Ro80 drin haben, das würde dann auch ein wenig mit erklaeren, warum in den unteren Gaengen ein gel. Kratzen zu hoeren ist. Die Porsche Synchro-Eiheiten laesst auch gerne ein paar Späne wegen der systembedingt höheren Reibung, war im Getriebe meines Alfa GTV6 2.5 (Transaxle), das wir wegen typ. Kratzen in Gang 2 + 3 aufmachten nicht anders.

 

Gruss, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Wenn der Gang beim langsamen einlegen kracht und beim schnellen einlegen nicht, liegts schonmal nicht am Synchronring. Das wäre im umgekehrten Falle so.

 

Ich hatte auf einer Fahrt durch den Schwarzwald vor Jahren das gleiche Problem. Es stellte sich heraus, dass der Unterdruckservo des Kupplungsstellers defekt war. Wechselte man den Gang schnell, brach der Unterdruck nicht schnell genug zusammen und es ging ohne krachen von statten. Wechselte man ihn aber wie mit der sonst üblichen Geschwindigkeit krachte es.

Im Ruhezustand kann die Membran dicht sein, weil der Riss in der Membrane so abgedeckt wird, dass kein Unterdruck entweicht. Wird jedoch der Ausrückhebel gezogen, wird der Riss frei gegeben und der Unterdruck bricht ab eines bestimmten Weges zusammen. Das lässt sich leicht prüfen indem ein zweiter Mann den Kupplungskontakt im Schalthebel geschlossen hält, sodass ständig ausgekuppelt ist. Der Ausrückhebel muss dann unmittelbar angezogen werden und in der Stellung verharren. Fällt er wieder zurück so ist höchst wahrscheinlich der Unterdruckservo defekt.

Nach dem Ausbau des Teils und genauerer Untersuchung wars in meinem Falle tatsächlich die Membran die defekt war.

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von ramto171

Danke, guter Tip, das werde ich so dann mal ausprobieren!

Gruß, Otmar

Bild von VolkerR

Hallo an alle RO80 Freundinnen und Freunde,

 

auch wenn die Diskussion hier seit Januar ruht, beschreibt es ein Problem mit dem Schalten meines RO sehr genau... nur, dass ich den Fehler immer noch nicht gefunden habe.

 

Seit dreieinhalb Jahren bin ich stolzer Besitzer eines 77er RO in Kupfermetallic. Die Reparaturen, die bislang angefallen waren, konnte ich bisher mit der Literatur des Clubs, dem Forum und den Ersatzteilen prima lösen.

Jetzt komme ich aber nicht mehr weiter.

Steht mein RO ein paar Stunden oder länger, ist der Unterdruck weg. Motor starten Gang einlegen, losfahren geht nicht mehr. Nur, wenn ich den Motor mit eingelegtem Gang starte, geht es und lässt sich dann auch schalten.

Bisher habe ich folgendes gemacht:

- alle Schläuche des Unterdrucksystems getauscht

- BKV ist neu, sollte in Ordnung sein. Kein Verlust von Bremsflüssigkeit und Bremsen ist normal möglich

- Kupplungsservo wie oben beschrieben geprüft, funktioniert

- Unterdruck direkt an der Pumpe gemessen - ca. 0,8 bar

- Unterdruck am  Vakuumbehälter direkt gemessen, kaum 0,1 bar (ist das normal?)

- ein anderes Steuerventil, von dem ich aber nicht weiß, ob es ok ist, eingebaut. Auch nur 0,1 bar am Vakuumbehälter gemessen.

 

Mir gehen langsam die Ideen aus. Hat jemand noch eine? Wäre für Tipps dankbar.

 

Beste Grüße

Volker

 

 

Bild von BW1980

Hallo, der Vakuumbehälter ist dazu da das Vakuum zu speichern. Ich würde jedes Bauteil was Unterdruck erzeugt oder speichert einzeln prüfen.
Angefangen von der Vakuumpumpe bis zum Vakummbehälter. Ich habe dies mit einer Handpumpe und Schlauch klemmzangen gemacht.
Siehe auch Reperatuhandbuch Ergänzungen TM Nr. 48

Gruss Holger

Bild von Pieter Jakobs

Vielleicht habe ich es übersehen, aber hast du schon den abstand von 30 - 35 mm eingestellt zwischen eingedrücktem servo und das Auge des kupplungshebels?

 

Viele Grüße, Pieter

Bild von VolkerR

Hallo und guten Morgen,

 

vielen Dank für eure Rückmeldungen.

Den Tip vom TM48 habe ich noch nicht ausprobiert... danke, dass du mich darauf hingewiesen hast:)

 

Am Kupplungsservo habe ich nichts eingestellt, die Schaltung hat ja bis vor zwei Wochen normal funktioniert. Ich habe den Tipp von "Matthias vom Bodensee" zum Prüfen der Dichtigkeit des Kupplungsservos ausprobiert und der Servo trennt die Kupplung, solange ich den Schalthebel betätige. Ich habe dies mehrmals mit jeweils ca 5-10 Sekunden Halten des Schalthebels probiert. Danach allerdings war offenbar der Druck weg und ich konnte nicht mehr Schalten.

Also ist entweder zu wenig Unterdruck da, oder aber irgendwas undicht.

 

Ich bin für jeden weiteren Tip dankbar und wünsche noch einen schönen Sonntag.

Beste Grüße

Volker

 

Bild von Talheim

Unterdruck war nach 5 - 10 Sekunden weg:

Ich gehe davon aus, dass die Servomembran am äußeren Rand einen kleinen Riss hat und dann erst bei  ganz gespannter Membran = längeres Berühren des Schalthebels der Unterdruck entweicht.

Sonst geht der Unterdruck nach längerer Zeit bei betätigen der Kupplung und laufendem Motor nicht weg.

Hatte dieses Problem auch dieses Jahr.

 

Seit ich die neue, elastischere Servomembran eingebaut habe (mit 30mm Kupplungsspiel) und  das Steuerventil gut eingestellt habe, ist auch das schlagartige, stossartige Einkuppeln weg, selbst bei kaltem Motor. So weich hab ich noch nie eingekuppelt!

(Eine + /-  1/4 Umdrehung am Steuerventil hat schon starke Auswirkung auf das Einkuppeln! Also Fahren, Schalten und immer wieder Nachstellen)

 

Servomembran mit Schelle gibt es im Shop, Beschreibung ist dabei.

Beim Einbau  der Servomembran darauf achten, dass die absolut mittig sitzt  und die Schelle nicht zu stark angezogen wird. Sonst gibt es am Rand einen neuen Riss! Habe mir mit 2 Schraubzwingen beholfen,  bevor ich die Schellenschauben anziehen konnte. Wenn dabei eine zweite Person hilft, geht es erheblich besser

Arne aus Talheim

Bild von VolkerR

Hallo Arne,

 

vielen Dank für deinen Hinweis.

 

Ist das der richtige Rep.-Set?

 

Reparatursatz Servomotor
[3804990000009 (N1)]

 

Ich habe noch keinen Servomotor zerlegt, daher sehen die abgebildeten Teile für mich etwas merkwürdig aus:)

 

Viele Grüße

Volker

 

Bild von Talheim

Die Rep-Satz Nr. passt.

Die Einbauanleitung des Servomotors ist bei den "technischen Unterlagen" im Forum zum downladen als pdf.

 

https://www.ro80club.org/sites/default/files/_clubsvc/download/servomoto...

 

Arne aus Talheim

Bild von VolkerR

Hallo Arne,

vielen lieben Dank für den Hinweis und die Unterlagen (die ich auch selbst hätte finden können). Der Rep. Satz ist bestellt, jetzt heißt es warten und in ein paar Tagen schrauben.

Ich werde berichten, wie die Sache ausgegangen ist.

 

Beste Grüße

Volker

 

Bild von VolkerR

Hallo und guten Abend,

kaum hat man die richtigen Ersatzteile, schon läuft der RO wieder.

 

Tatsächlich ist die Membran des Servomotors hin gewesen. Natürlich nicht so, dass man sofort darauf hätte kommen können. Nein, das Ding hat in einer bestimmten Stellung des Servomotors Luft gezogen und das Vakuum war hin.

Dank der guten Ersatzteilversorgung konnte ich einen neuen Motor bekommen, nun läuft das Schätzchen wieder.

Ich danke allen, die sich hier eingebracht und geholfen haben.

Beste Grüße

Volker