KERAMIK-Zusatz ins Öl möglich beim Ro80?

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Ich weiss nicht ob ich einen Denkfehler habe, aber beim Ro80 wird ja permanent ein bisschen Öl via Pumpe zum Benzin mit dazugemischt und durch den Vergaser geleitet. Wenn man nun einen Keramik-Verschleisszusatz ins Motoröl gibt (die funktionieren wohl wirklich - diese Feststoffpartikel sind freilich sehr klein gemahlen, alle filtergaengig und dämpfen die Druckspitzen der Reibteile ab was zu einem verminderten Verschleiss führt).

Aber wenn ein Auto ggf. monatelang steht (Winterzeit, Fahrpause, Defekt) setzen sie sich ein wenig am Boden im Ölsumpf ab werden dann aber in der Regel wieder grossteils aufgewirbelt durch den Ölstrom. Sieht man wenn man ein Doeschen mal 1-2 Jahr stehen hat am Bodensatz, muss dann aufgemischt werden). Dann kann mir das eigentlich theoretisch auch was im Vergaser im dünnen Benzin-Ölgemisch eher "liegenbleiben" und zB Düsen zusetzen, das ist eigentlich mein einziges Bedenken, ansonsten wuerde ich so einen Verschleisszusatz gern nutzen! Von der Mazda RX-Fraktion wird das jedenfalls als sehr sinnvoll betrachtet, habe ich kuerzlich vernommen!

 

Eigene +10-J. Erfahrungen an Getrieben haben mir jedenfalls gezeigt dass sie wirken (Pitting kaum mehr festzustellen an Zähnen eines SADEV Motorsportgetriebe, deren Zahnräder ohne den Zusatz vorher regelmäßig 3-4 Mal öfter deswegen tauschen musste (auch Finanziell nicht ohne bei ca. 280,- / Zahnradpaar), weil an den Zahnflanken-Kontaktpunkten Pitting-Ausbrüche kamen und man keinen Zahnbruch riskieren wollte das einen Megaschaden nach sich zieht. Das Getriebe wird 2x im Jahr aufgemacht / kontrolliert, da man im eigebauten Zustand leicht dran kann. Verschleiss wirklich markant weniger und da das einzige was geandert wurde der Keramik-Zusatz ist, drum muss es daher kommen. Am Boden hat man im Getreibe immer einen kleinen "Schleim", weil eben ein Teil der Partikel nach unten sinken und ohne Ölpumpe in Getreiben ja auch kein so starker Strom wie im Motor herrschen kann der es wieder mitreisst, es ist aber genug Zeug in Schwebe was man in der milchigen Farbe sieht. In Motoren hatte ich Keramik aber noch nie drin. Ferrari gibt bei manchen V12-Motoren so einen "Werks-Zusatz" sogar vor bei Servicearbeiten, offensichtlich ists kein Hokuspokus!

 

Hat von Euch schon mal einen Keramikzusatz oder Aehnliches verwendet, Erfahrungen gesammelt am Ro80 Motor?

 

Danke & Gruss, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Hallo Otmar,

 

ja, ich hab Keramikadditiv schon im Ro80 gefahren und konnte nichts nachteiliges feststellen. Der Motor hing nach 100km bereits deutlich besser am Gas. Diesen Effekt hab ich auch beim Audi 100 gehabt. Ich habe es dann und wann gerne in diversen Fahrzeugen eingesetzt. Allerdings ist das schon einige Jahre her. Ursprünglich hat man das in der Motorrad-Sparte vertrieben und manche haben es dann im Auto eingesetzt. Der ADAC hat hierzu Leistungsmessungen vor und nach dem Einsatz des Keramik-Additives gemacht zusammen mit der TU München, wenn ich es noch recht weiß. Die müssten sich noch im Internet finden.

Ich selbst bin über einen Ro80-Freund darauf gekommen, der das ausprobiert hat und sehr zufrieden war. Das Keramik ist allerdings nicht für Nasskupplungen geeignet.

 

schöne Grüße 

Matthias

Bild von ramto171

OK.,sehr interessanter Bericht. Einen erkennbaren Effekt auf Vergaser "Verstopfung" durch die mikrofeinen Keramikpartikel hat es nicht gehabt, wenn Du den Ro mal laenger hattest stehen lassen?

Div. Feststoffzusätze (Keramik = Microbor und das noch feinere Nanobor) sind heut so fein beigesetzt dass manche auch in Nasskupplungen (in gewissern max. Dosierung) gefahren werden koennen. In Automatikgetreiben nicht - aber nur im Wandler selber kein Problem. Sie "dämpfen" vereinfach gesagt Stöße ab, weil sie sich wie eine Schicht dazwischen legen, Verschleiss wird weniger. Meine Getriebeerfahrung ist nach 10 J. absolut positiv, im Motor wuerde ichs auch gern Mal einsetzen. Gibt inzwischen Weiterentwicklungen mit Wolframzusätzen (hatte sogar Castrol fueher schon ihrem Öl beigesetzt, aber das dunkelt das Öl innert kurzer Laufzeit so sehr ab dass die Leute misstrauisch wurden und Castrol wieder aufhörte um ein helles Öl zu haben.)

 

Gruss, Otmar

Bild von erwin kaspar

Hallo zusammen,

ich habe als Fahrzeug meiner Frau die letzten 21 Jahre eine Audi A6 C4 Bj. 95 bis letztes Jahr gefahren und immer mal das Ceratec von Liqui Mole eingefüllt, weil gekauft mit 3 Jahren und 112000 km hatte er leichte Geräusche eines Kolbenkippers (kann uns ja nicht passieren beim Ro :-)  ) ...bei Kaltstart und leichter Beschleunigung im Winter in der Warmlauf-Phase.

Habe dann auch den Zylinder mal endoskopiert und auch leichte Spuren in der Laufbahn am 4.Zyl. festgestellt.

Mit dem Ceratec wurde das Geräusch leichter, bzw. verschwand, so dass ich es vollständig vergas. Beim Wechsel der Kopfdichtung vor 3 Jahren habe ich in der Laufbahn des 4.Zyl. auch nichts nennenswertes mehr erkennen können.

Ich kürze jetzt ab: mit einer km-Laufleistung von 415000 habe ich ihn letztes Jahr verkauft. Keine nennenswerten Geräusche. Nur Öl hat er die letzten 100000 km verbraucht - aber auch im Rahmen (ca. 1 lt. auf 1000 km).

Ach ja, wir sprechen von dem 4 Zyl. 2,0 mit 101 PS Motor (den kleinsten Motor beim Audi 100/A6 mit Monojet).

Wir haben uns nach 25 Jahren schwer getrennt, weil wir so zufrieden waren all die Jahre...aber inzwischen setzte er doch auch Rost an...

Das sind meine Erfahrungen mit Keramik-Zusatz. Ich bin auch gespannt, was andere mit ihren Wankelfahrzeugen damit noch für Erfahrungen gemacht haben, denn ich würde es gerne in meinen Ro-Motor einfüllen, hab mich aber bisher nicht getraut wegen evtl. Auswirkung auf den Wandler. An den Vergaser und dessen Düsen und Bohrungen hab ich gar nicht gedacht.

Viele Grüße

Erwin

 

Bild von Matthias vom Bodensee

Das Zeug ist ja ein Microkeramischer Schmierzusatz und glättet die Rautiefen, weshalb der Motor auch leichter und leiser läuft und auch nicht zuletzt deswegen besser am Gas hängt, weil die Kompressionswerte steigen können. Ich sage bewusst können. Beim Ro80 hat das bis zu 1,5 bar  ausgemacht. Je nachdem wie gut die Maschine eben ist. Ich denke mal bei einem Motor der ohnehin schon 8-8,5 bar hat wird sich da tendenziell nicht mehr so viel tun. Was soll da dem Wandler schaden? Ich hatte es mehrere Jahre im Einsatz und hatt jedenfalls keine Probelme damit.

Ebenso um Audi 100 (Typ 44). Im Gegenteil die Kompressionswerte waren beim Kauf sehr unterschiedlich und selbst nach Langstreckenfahrten unwesentlich besser. Mit dem Kermaikadditiv habe ich die schlechtesten Zylinder wieder bei12 bar gehabt. Davor waren alle fünfe zwischen 9,5-13 bar gestreut. Nach bereits 100km hat man gemerkt, dass der Motor plötzlich besser am Gas hängt. Autobahnfahrt war dazu nicht einmal nötig. Der Motor ist mir schier davon gelaufen.

Das gehört jetzt hier zwar eigentlich nicht ins Forum, aber in Punkto Ölverbrauch konnte ich kürzlich bei meinem 5er Golf gute Erfahrungen machen mit Kolbenringreiniger. Ich hatte auf dem 3. Zylinder (1,6L MPI) immer stark verkokte Zündkerze bis zum Totalausfall. Der Ölverbrauch lag bei gut 0,5-0,6L/1000km so so wie die Sachlage stand muss er die wohl auf einem Zylinder durch gelassen haben. Das ging soweit, dass man keine Schubabschaltung mehr zulassen konnte, weil er sofort das Öl hochgepumpt hat. Ich vermutete einen gebrochenen Kolbenring.

Nach jedem 2. Tanken musste ich Öl nachkippen. Ich war schon auf der Suche nach einer Ersatzmaschine und habe dann durch Internetsuche in diversen BMW-Foren von "Toralin Anticarbon" gehört. Die werben damit Kolbenringe wieder frei zu bekommen und den Ölverbrauch ebenfalls. Die Dose ist mit 25E nicht gerade billig, aber probieren kann man es ja mal. Vor dem Einsatz habe ich alle 4 Zylinder endoskopiert und stellte überall Ölkohleablagerungen fest, besonders heftig wars auf dem 3.Zylinder. Nach der Reinigung waren alle 4 Kolben so sauber, dass man sogar wieder die eingelaserten Beschriftungen lesen konnte. Jetzt nach über 4 Monaten kann ich sagen: Der Ölverbrauch hat sich mehr als halbiert (5 Tankfüllungen gefahren und seither nicht einmal Öl nachkippen müssen), die Zündkerze ist zwar noch schwarz, aber keine Ölschlacke mehr auf den Elektroden. Im Nachhinein gesehen, waren die 25€ gut angelegtes Geld im Vergleich zu einem Gebrauchtmotor für 1400€. Bisher keine Probleme mehr gehabt mit Zündaussetzern und/oder liegen bleiben. Toi-Toi-Toi!!!

Das nur so nebenbei.

 

schöne Grüße

Matthias

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Ja die meisten solcher Additive sind hochdosiert und drum funktioneren sie wohl auch bei Zugabe eines kleineren 300 / 500 ml Gebindes auf die Gesamtölmenge."Wynns Einspritzreiniger" haben mir schon an meiner BMW K100 Moto die jahrelang stand die Einspritzventile wieder innert 20 km Fahrt freigeblasen. Davor bin ich 300 km stundenlang halb-stotternd und genervt rumgegurkt, dann halt aus Verzweiflung rein mit dem Zeug in Ueberdosierung und nach dem Einfüllen lief sie bald wieder sauber und nie wieder geruckelt, bin bis nach Griechenland noch damit gefahren. Man ist freilich anfangs kritisch, aber ist dann doch ueberrascht daß das Geschlatter meist was kann. In der RX-Szene werden uebrigens "Archoil" Additive geschätzt - Nanozeug, quasi noch eine Dimension kleiner als zb Ceratec Microkeramik von Liqui Moly.

 

Aber zurueck zu meiner Eingangs-Frage. Kann die Feststoffbeigabe (Micro und Nanoplättchen von minimalem Gewicht, Größe) in den Vergaser versuppen oder ists ein Irrglaube oder technisch quasi auszuschließen am Ro weil so minimale Ölmenge dazu rein kommt. In dickem Öl sind sie ja gut "eingebunden" und bewegen sich langsam im Strom mit, aber im Sprit wird der Feststoff wohl eher "freifliegend" schweben, weil Sprit ist richtig dünn.

Wenn man regelmäßig fährt sehe ich kaum Probleme, bei laengerer Standzeit wenn im Vergaser es "trocken wird" ggf ein Thema wenn ich die Erfahrung in Post 2 Mal frei "deute" wo scheints keine Trabbels auftraten. Wie ist bitte ca. Dein Fahrprofil: Auto viel oder selten genutzt, im Winter paar Monate Motor abgestellt gewesen, oder hat sonst schon wer von Euch Erfahrung gemacht am Ro80 mit Extra-Verschleißschutz Beigabe??? Es scheint auch fuer andere ein Thema zu sein.

 

Gruß, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Hallo,

 

ja auch mit Wynn's (setze ich seit fast 20 Jahren ein) habe ich durchweg gute Erfahrungen gemacht.

Mein Fahrprofil: Saisonfahrer, viel Landstraße, weniger Autobahn, wenig Stadtverkehr.

Die letzten 2 Jahre standen die beiden Kisten mehr in der Garage rum, als dass sie gefahren wurden. Sonst bin ich früher damit im Alltag gefahren und später regelmäßig und häufig im Sommer.

Vergaserdüsen waren durch das Keramik noch nie zu. Dazu sind die m.M.n. auch viel zu groß.

Ich hatte allerdings nicht das Additiv von Liqui Moily sondern von M-Tec bzw. davor hieß es wohl CS21 Cerasafe im Einsatz.

Ich nutze unter anderem auch das "Super-Charge" von Wynn's sowohl im Ro80 als auch im Audi 100.

Einen 71er 100S haben wir wieder vom Ölsaufen weg bekommen durch das Supercharge.

 

schöne Grüße

Matthias

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O.K, das klingt ermutigend. Ja ich denke auch dass die Micro und Nanopartikel "in Schwebe" nicht viel anrichten koennen, solange sie nicht zusammenklumpen koennen. Und das geht im Sprit eher nicht, da sie so leicht sind und hochgespuelt werden sollten wenn was von der Benzinpumpe nachkommt. Auch wird beim RO ja nur eine ganz kleine Menge an Öl dem Benzin beigemischt, daher auch nur kl. Anteil an Teilchen dabei. An den Zündkerzen hattest Du keinen negativen Effekt, wobei Keramik & Bor eigentlich erst bei extremster Hitze verbrennt!

 

Generell muss man freilich schon festhalten dass mit dem "Glauben" an Additive auch gutes Geld verdient wird. Manches funzt, manches auch nicht. Die "Oil Stop" Sachen waren bei mir immer für die Katz, weil Verschleiss an Dichtungen schon zu weit fortgeschritten und sie sich nimmer regenerieren. Aber solche die positiv empfohlen werdern aus Kollegensicht und es schon testeten, kann man ins Auge fassen.

 

Dieses Decarbon-Additiv das die den Kolben vom Kohlebelag putzte sollte eigentlich ja bei einem Wankel erst recht wirken um den Belag vom Rotor zu bekommen. Sehr interessant, das Additiv sagte mir noch nichts. Wird aber vermutlich schon "scharfes" Zeug drin sein damit das hin haut. Wie lange hat das ca. gedauert bis die Hubkolben unterm Endeskop glänzten wie ne Speckschwarte oder waren es nur partielle Stellen die sich putzten, andere die schwarz blieben Beim RO ist die Sichel ja ziemlich verzwickt, in den Ecken ist glaube ich die Seuchenstelle?

 

mfg, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Zum Thema Oil Stop Leak kann ich noch etwas sagen:

 

Von der Firma Wynn's gibts das seit Jahrzehnten. Ich hab das Zeug an Vaters Audi 100 verwendet. Das Problem bei dem Mittel ist, dass die Anwender das Zeug häufig bei warmem Motor reinkippen. Das Oil Stop Leak von Wynn's ist das einzige für den Motor was bei KALTER Maschine eingesetzt werden muss, dann funktioniert es meistens auch. Der Hintergrund ist der, dass sonst bei warmem Motor die Lösungsmittel, ausgasen und dann das Zeug wirkungslos ist.

Jedenfalls war die Sifferei am Kurbelwellen-Dichtring danach vom Tisch.

Das geht aber natürlich nur wenn die Dichtungen noch Volumen haben. Wurde mir auch damals so von einem explizit so erklärt, der seit 45 Jahren Wynn's im Einsatz hat und dieses auch zeitweilig selbst vertrieben hat. Einen Riss wird sich auch mit dem Mittel nicht reparieren lassen und ganz ehrlich: bevor ich ein Getriebe ausbauen muss zum den KW-Dichtring hinter der Schwungscheibe zu wechseln lohnt s sich schon mal zuerst sowas zu probieren. Besonders, wenn man selbst nicht schrauben kann und dafür in eine Werkstatt muss.

 

Zum Thema Kolbenringreiniger: es heißt man soll für ca. 5 sek die Zylinder einschäumen damit, 20 min einwirken lassen, den Motor ohne Kerzen durchdrehen lassen und Tücher über die Kerzenlöcher legen/stecken (hier kommen beim drehen lassen schon kleine Partiekl heraus). Danach 20 min bei hoher Drehzahl den Motor laufen lassen. Und danach waren 90% der Kolben frei von Ölkohle, ebenso die Brennräume. Ich persönlich war sehr skeptisch was das Mittel angeht, und da ich es gerne mal genauer wissen will, hab ich die Zylinder vorher und nachher Endoskopiert und war positiv überrascht.

Ich persönlich werde die nächste Reinigung länger einwirken lassen (1-2h). Ließt man auch öfter in den Foren, dass viele das deutlich länger einwirken lassen.

 In Punkto Wankel bin ich skeptisch ob das

a) so klappt wie beim HKM, da der Brennraum nicht feststeht sondern wandert

b) die Reinigung wirklich sinnvoll ist. Hat man einen Motor mit nachlassender Kompression würde ich dieses Mittel eher nicht einsetzen, denn evtl. Brüche in den Seitenstreifen (und ich hab schon einige auf gehabt wo das der Fall war) würden sich durch diese Reinigung sofort noch negativer auf die Kompression auswirken. Ölkohle dichtet auch gerne mal diverse Brüche ab zumindest zu einem gewissen Grad!

 

 

schöne Grüße,

Matthias

 

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Danke fuer die Tips. War kein Wynns das ich bei Ölverlust-Stopp einfuellte - glaube es war von Liqui Moly, aber werde Wynns das das nächste mal probieren - die lila Doeschan kommen glaube ich aus Belgien. War bis dato immer zufrieden mit deren Sachen, aber man kriegt sie halt nicht "überall", wie das LM.

 

Das Decarbonmittel ist jedenfalls spannend und gut dass Du endoskopiert hast - somit ist die Wirkung schon mal ziemlich klar! Mit Wankel Abdichtungsthematik hierbei bin ich leider ueberfordert - soweit läuft mein Ro aber eh gut. Bei meinen Hubkolbern ist das schon ein Thema mal eine Entschlackung zu machen. Auch die "Brennraumform" wird durch die Kohleablagerungen ja mit der Zeit anders und vermindert die Zuendfaehigkeit, Leistung, Verbrauch....

 

Weisst Du zufaellig noch: Ventilteller, Zylinderkopf-Brennraum oben selber werden auch "mitgemacht" bei der Gelegenheit durch das Decarbonmittel oder eher nur untere Regionen wie Kolbenbereich, Ringe usw. geputzt?

 

Gruss, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Von Berufswegen her kenne ich diese Problematik mit der Verkokerei zur Genüge!

Dank heutiger Abgasrückführungen in Verbindung mit Turbolader und mit zunehmender Laufleistung des Laufzeugs, bekommt man automatisch irgendwann Öleintrag ins Ladeluftsystem. Ruß und Öl ergibt eine zähe schlonzige Masse, die Saugrohrklappen, Saugrohre und auch Ventilteller zusetzen kann. Dazu kommt noch, dass die Motoren die meiste Zeit im niedertourigen Bereich gefahren werden (auch die Diesel) was es natürlich nicht besser macht.

Dank der heutigen Direkteinspritzer-Technik lassen sich so Ventilteller natürlich nicht mehr reinigen durch "Ventilsauber" wie es z.B. von LM angeboten wird, da das Reinigungsmittel nach den Ventilen eingespritzt wird, und so dessen Wirkung garnicht an den Ventilen ankommt. Hier hilft nur das Saugrohr auszubauen und die Ventilteller mit Walnussgranulat zu strahlen um die Verkokungen weg zu bekommen.

 

Zu Deiner Frage: das Tolarin wirkt gezielt im Brennraum und soll Ölkohle an den Kolbenringen entfernen insbesondere am Ölabstreifring. Die 1,8 und 2,0 TFSI bei Audi bekamen lange Zeit eine Umrüstung mit anderen Kolben, weil sich hoher Ölverbrauch (ich hab schon Verbräuche gemessen von 2,5L und mehr /1000km) einstellte.

Der Grund lag wohl darin, dass die Ölabstreifringe zu schmal und die Ablaufbohrungen im Kolbenhemd zu dünn gewählt worden sind, was über die Laufleistung dazu führte, dass der Ölabstreifring komplett mit Ölkohle zugesetzt war! Nach meiner Recherche im Internet musste ich feststellen, dass auch andere Hersteller das Problem haben.  Für solche Fälle muss das Toralin wohl konzipiert worden sein. Mancher hat den Ölverbrauch damit komplett weg bekommen, andere haben ihn drastisch reduziert. So auch bei meinem Golf 5. Ich fahre den jetzt ein knappes halbes Jahr täglich und habe seit der Anmeldung und der Reinigung im Oktober nicht einmal mehr Öl nachfüllen müssen. Der Ölpegel nimmt zwar ab, aber es ist erheblich besser geworden. Vorher gut 0,5-0,6L/1000km (das meiste wohl auf einem Zylinder). Seither bin ich rund 3000km gefahren und der Ölpegel steht jetzt noch in der Mitte zwischen Min und Max (Differenz zwischen den Markierungen sind 0,5L). Das spricht eine deutliche Sprache!!

Das Toralin reinigt sowohl die Kolbenringe, als auch alles was sich im Brennraum selbst mit Ölkohle zugesetzt hat, sprich die Kompressionsringe, den Zylinderkopf und die Kolbenböden. Man merkt nach der Reinigung bei der ersten Fahrt sofort einen Unterschied. Es war, wie wenn jemand den Stöpsel aus dem Auspuff gezogen hat. Der Kolbenboden auf dem 3. Zylinder war stark verkokt mit Ölkohle, ebenso der Brennraum und nach der Reinigung war nichts mehr davon zu sehen. Selbst der Kolbenboden war fast komplett frei von Ablagerungen und man konnte die eingelaserte Beschriftung wieder lesen!

Für die Reinigung der Ventilteller empfehle ich Dir ein Additiv, welches in den Tank gegeben wird, sofern es kein Direkteinspritzer ist.

Ich muss mal schauen, ob ich die Bilder von der Aktion noch habe, dann stell ich sie hier rein.

NACHTRAG.

So, ich hab sie gefunden:

Das war der Kolbenboden vom 3. Zylinder vor der Reinigung. Das kommt auf dem Bild garnicht so gut rüber, aber die Ablagerungen waren weit mehr als normal üblich aufgrund der stetigen Verbrennung von Öl. Die Zündkerze sah schlimmer aus wie bei einem Zweitakter, hatte dicke Schlackeablagerungen an den Elektroden die immer öfter zum Totalausfall der Kerze geführt haben.

 

Der gleiche Kolbenboden nach der Reinigung

 

Der zugehörige Brennraum vorher

 

Der Brennraum, nach der Reinigung. Warum der 3. Zylinder nach der Reinigung noch feucht war (die anderen waren es nicht) kann ich mir nicht erklären und aufgrund dieses Bildes bin ich auch zuerst von einem Mißerfolg ausgegangen, doch bis jetzt keine Ausfälle mehr gehabt. Ich hab vor 800-900km mal die eine Kerze draußen gehabt. Die war zwar immer noch schwarz verrußt, aber keine Ölkohleablagerungen mehr an den Elektroden.

Was ich allerdings versäumt habe, war eine Kompressionsmessung vorher und nachher zu machen. Was solls, der Erfolg hat sich jedenfalls eingestellt und ich habe mir mit 25 Euro, 1500Euro für ein gebrauchtes Aggregat erspart.

 

schöne Grüße

Matthias

 

Bild von ramto171

Super Detektivarbeit von Dir! Auch bei Oldies gibts gel. enge und verbackene Ringe - insbedonders auch nach langer Standzeit - erinnere mich an meine Benelli 900-sei wo es so war. Klingt jedenfalls überzeugend - irgendwie Methode "Bachofenreiniger" aber Hauptsache es wirkt. Da ich generell ein strikter VW-Kostverächter bin kommt mir sowas eh nie nicht ins Haus, bleibe bei "ich rolle" - übersetzter Name meiner Marke aus Schweden für den Alltagsverkehr. 300.000 km sind da eher die Regell - meist mit wenig Zores!

 

Gruss, Otmar

Bild von Matthias vom Bodensee

Hallo Otmar,

 

es wäre ja auch schlimm, wenn alle die gleichen Kisten fahren würden. (:-)))

Bei mir gilt der Grundsatz: alles was nach Bj 98 kommt ist sehr mit Vorsicht zu genießen. Wie man sieht hab ich da garnicht so unrecht. Die alten 1.6er mit Graugussblock machen weit weniger Probleme als die Vollaluminium-Motoren.

In Punkto Langlebigkeit ist schon voir zig Jahren der Gipfel erklommen worden. Seit Jahren geht's nur noch bergab. Auch ein Grund warum es immer mehr Leute gibt, die Ihren Fuhrpark gezielt altern bzw. altern lassen und die neuen Plastikbomber nur noch Leasen und nach 2-3 Jahren dem Händler wieder auf den Hof stellen. Manches heutige Produkt was 4 Ringe hat möcht ich nicht geschenkt haben wollen.

Leider machen da andere Hersteller auch keine Ausnahmen, wenn ich Berufskollegen höre... nunja!

Tendenziell lässt sich sagen wo wenig drin ist verreckt auch wenig!

 

schöne Grüße

Matthias

Bild von Imploder

Hier muss ich widersprechen.
Die ach so schmutzigen VW TDIs der ersten und zweiten Generation sind super Motoren.
Wir fahren davon immer noch (weil sie einfach nicht kaputtgehen)  drei Stück. 1,9 TDI 101 PS (Pumpe-Düse) AXR mit 390000km ungeöffnet, aber "schon" 2. Turbo nach 330000km (Ölverbrauch 1 Liter auf 10000km),  1,9 TDI 110 PS (VP37) AHF 340000km ungeöffnet, (Ölverbrauch 1 Liter auf 11000 km) und einen 1,9 TDI 130 PS (Pumpe-Düse) ASZ mit aktuell 380000km ungeöffnet, die letzten zwei mit noch originalem Turbo.
Der Kniff dabei: keine Strecke unter 25 km. Kurzstrecke verboten. Immer wieder hoch ausdrehen beim Überholen usw.
Es gibt 3-Zylinder Lupo TDI, die schaffen über 500000 mit dem Motörchen.
Der etwas jüngere  "ich rolle" meines Kollegen mit schwedischem Diesel (kein zugekaufter VW-Diesel wie es diese Marke auch schon vollbracht hat)) hat 2 Liter mehr Diesel verbraucht und Öl ohne Ende.
Allerdings hat VW sich mit den neueren Benzinern oft nicht mit Ölverbrauchs-Ruhm bekleckert. Unser 1.6er BFQ-Motor von 2002 braucht 1 Liter Öl auf 3000-5000 km. Und da sind wir noch gut dabei...die Kiste hat aber auch schon wieder knappe 250000 km drauf.

Was ich damit sagen will: Markentreue ist Blödsinn. Jede Marke hat Mist produziert und jede Marke hat Gutes produziert.
Jeder baut immer noch Mist und Gutes. Die Abstände zwischen den Marken und der Qualitätsstreuungen werden immer kleiner. Sowohl von oben als auch von unten her gesehen. Irgendwann gibt es die Einheitsmarke und die Einheitsqualität.
300000 km sind auch oder gerade wegen der millionenfachen Erfahrung im VW-Konzern keine Seltenheit. Eher die Regel. Die Mär vom "besseren Schweden" ist alt und überholt.
Aber der Tipp mit dem Reiniger ist gut, der 1,6er Benziner kann das sicher gut vertragen.
 

Bild von BW1980

Hallo, mein Mercedes C180 Bj. 2001 , Benziner, 395000km, nur Wartung und 4 Sätze Hinterfedern.
Gruss Holger

Bild von ramto171

Klar hat auch der "ich rolle" schon mal Probleme gemacht - Steuergerät "abgeogen" zB., aber echt recht wenig, 20 Jahre habe ich 3 Autos zw. 270 - 350tkm gefahren bevor der naechste kam - und da kann man das Ding auch noch immer ganz gut verkaufen und muss es nicht zum Schrotter bringen. Seit die neuen Chinesen-Besitzer Volvo-Techniker wieder in Ruhe bauen lassen stimmt die Qualitaet wieder, davor als Ford einige Jahre die Finger in Spiel hatte gabs mal das ein oder andere "Zeug" aufgedrueckt, das sie vorher nie verbaut haetten. Ich sage nur mal "Domlager mit Plastikkugeln", Mondeo Läengslenkerbuchsen hinten die irgendwann Quietschen wie ein junger Vogelschwarm bei Regenwurm-Fütterung...

 

Jedenfalls hat ein Mechaniker mal den ZR gemacht und salopp festgestellt. "Da gehen ja alle Schrauben auf, ich muss gar keine verbackenen Abreissen wie beim WOBler", den er standardmaessig in Firma schraubt) Wir haben alle unseren Auto-Vogel - jeder schwoert auf was Anderes. Recht so, sonst waeren quasi schon alle RO80 verschrottet, wenn es nicht ein paar Wahnsinnige gäbe die es nicht forschmeissen und auch mit ein paar Mankos leben koennen!"

 

Gruss, Otmar

Bild von Imploder

Naja. ich habe ja auch schon einige Zahnriemen an VWs gemacht und feste Schrauben hatte ich da noch nie. Wie auch. Ist alles gekapselt und dicht da.
Wir sollten von unseren persönlichen Momentaufnahmen nie aufs Ganze schließen.
Schließlich bauen die Großhersteller alle pro Jahr millionen an Autos. Was sagen da drei Autos in 20 Jahren über die Qualität des Herstellers aus? Nichts.
Ich habe Autos mit identischer Laufleistung, selbes Modell, selbe Motorisierung gesehen, der eine war wie neu und am anderen war am Fahrwerk alls total vergammelt. Dieser stand winters mit Salzlake benetzt immer schön in der warmen Garage...
Ich wage sogar zu behaupten, dass rein die Behandlung der Autos später über die Ausfälle oder Nicht-Ausfälle bestimmt.
Das war schon (oder gerade) beim RO80 so.
Etwas Gefühl für das Ding und dann hält es auch. Egal ob Schwede, Ami, Deutscher, Japaner, Koreaner...
Ich schwöre jedenfalls nicht nur auf eine Marke. Nur bleibt man halt meist da, wo man schon ist.
 

Bild von ramto171

So ist es, in Österreich gibts mehr als genug Salz auf der Straße im Winter, das wirkt! Noch schlimmer ists auf unseren Autobahnen, da nehme sie extra scharfes Streuzeug und das arbeitet das Metall her. Wenn Du den Wagen lange genug in der Garage stehen hast - ueber Wochen, dann "broeselt" regelrecht feiner Alustaub auf den Boden, so faehrt das rein. Hatte mal den Fehler gemacht einen Wagen aus Tirol zu kaufen - bei dem war das so, das Alu war regelrecht unten am Vollalu Motorblock alles weiss, auch porös! Das mit den wg. Rost abzuflexenden Volks-Schrauben ist keine Mär, mein Mech. ist 30 J. Schrauber von Beruf, vom Porsche 991 Supercup Rennwagen auf Rennstrecken in aller Welt bis zum Polo aus den 1990er, wenn er zwischendurch wieder daheim ist. Ein bisserl kennen sich Schweden mit Rostvorsorge schon aus, da oben gibts ein paar Grad unter Nul mehrl, Schnee, Eis, Split und auf Autobahnen auch Salz !

 

Kritische Gedanken - Design hui, Qualität geht so!: Mit dem berühmten Herrn "Jose Ignacio LOPREZ" den Piech von GM zu VW holte, hat die Geiz ist Geil Kultur so richtig angefangen, seit daher haben die Techniker nicht mehr viel zu sagen - es regiert knallhart das "billiger" der Wirtschaftler, die Techniker muessen abspecken wo geht obwohl sie wissen dass das eigentlich Schmarrn ist, ziemlich egal welche Automarke Du hernimmst. Bei Benz zB. war der letzte Dauerhafte - das weiß jeder - doch der W124, der Nachfolger war die Qualitaets-Katastrophe und viel besser wurde es spaeter auch nicht mehr! Ganze Karosserien haben die bei der sauteuren S-Klasse getauscht wegen Lackmaengel und handgroßen Rostunterwanderungen und ueber Steuerketten Gemurkse, abgerissene Ölpumpenantriebe, Querlenker die alle 40.000 km raus muessen usw. bei div. Marken will ich gar nicht reden. Mein Cousin hat seinen Skoda Fabia mit lautem Knall (volles Serviceheft freilich) auf der Autobahn vei 130 in einer blauem Rauchwolke zerlegt, Ölpumpe zerrissen und er ist echt kein Schinder! Saab ist wegen Diktat GM "Wir koennen diese Vectra - Gleichteile keinem treuen Saab Fahrer anbieten, die kaufen sonst nie wieder bei uns" zu Grunde gegangen, weil sie mehr als gefordert selbst machten. Die Chefin - Mary Barra - von GM sagte vor ein paar Jahren selbst in einem Vorstandsgespräch, als glaube der Chevy Equinoxe mal wieder als Qualitäts-Zitrone in USA durchfiel ein ehrliches Wort: "Meine Herren, hoeren wir endlich auf Scheiss-Autos zu bauen!" Die Autoindustire hat heutzutage jede Menge Dreck am Stecken - es regiert der Mammon, egal wo die Kohle herkommt. Erstkäufer sind deren wahre Testfahrer & quasi brave Soldaten, die ins offene Feld geschickt werden - sehr unrühmliche Entwicklug einer Leitindustrie, wie sie gerne bezeichnet wird! Und sie wissen genau was sie tun sollten, sie machens nur nicht, oder duerfen es nicht mehr wegen Geld-Diktat! Leid tun mir eher die Mechaniker an der Front die an manchen Gurken schrauben und angesaeuerte Kunden beruhigen müssen. Schoenes Design, Technik unausgegoren!

 

Bei einem Tenchologiesprung wie in NSU Ro 80 vor 50 Jahren machte kann man das ja noch kapieren dass da nicht alles wie am Schnuerchen laufen wird bei Wankel Pionieren. Ist ja auch gerade der Reiz fuer mich mit dem Ding zu beschaeftigen, spannend. Aber eine 08-15 Ölpumpenwelle DARF einfach nie nicht reißen, Ja, vielleicht bei 3 von 1 Million Autos. Eine Steuerkette darf nicht so unterdimensioniert sein dass sie nach halber Auto-Lebensdauer rasselt und schlägt, und das Nachfolgemodell wieder kaum besser. Das gabs doch frueher auch nicht (außer bei Kleinserie wie Citroen SM mit V6-Maserati) oder haben diese modernen Finite-Elemente Mega-Computer das Rechnen verlernt! Vermutlich war die dünnere Steuerkette um 12 Cent billiger im Industrie EK - das muss dann ja die Bessere sein, fragt Lopez!  Eher doch nicht - nach einer tragischen Autokollision 1998 mit einem LKW leidet er u.a. an schweren psychischen Störungen, ein heftiges Schicksal!

 

Gruss, Otmar

 

P.S. Sorry, wir kommen viel zu weit vom Thema des Thread ab!

 

 

Bild von Andreas Bertsch

Das würde ich auch sagen :-)

Bleiben wir lieber beim Ro80 und seiner Technik um den/die es hier eigentlich gehen sollte

 

LG Andreas

Bild von Matthias vom Bodensee

Nichtsdestotrotz hat Otmar mit seinem letzten Post recht!

Der Leitsatz der heutigen Gesellschaft lautet "mehr Schein als sein". Und das ist egal wo man hinguckt, ob bei den Autos oder ganz oben bei den Großkopfeten. Traurig, aber leider nicht zu ändern. Deshalb fahr ich alte Kisten.

 

Bild von Imploder

Matthias vom Bodensee schrieb:

 Deshalb fahr ich alte Kisten.

 

Dito !

 

1968, 1974, 1999, 2001, 2002, 2003, alle schön in der Familie verteilt.
Leider obliegt die Wartung mir...