Teillastproblem

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Hallo, vielleicht hat jemand einen Tipp für mich: mein RO ist Bj. 1974 und läuft unter Last sehr gut. Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden, der Motor zieht ruckfrei durch. Ganz anders bei ca. 1/4 Teillast. Hier lauft der Wankel unrund und stottert leicht. Das Gleiche passiert im Leerlauf. Auch hier läuft er nicht gleichmäßig rund. Zündung ist eingestellt, Kontakte und Kerzen sind neu, Verteiler ist gereinigt und Verteilerwelle hat kein Spiel.

Muss ich an den Vergaser ran ?

Wir bitten um Verständnis, dass der vollständige Text dieses Artikels ausschließlich unseren Clubmitgliedern zugänglich ist!

Evtl. Nebenluft.

Unterdruckschläuche kontrolliert, Membrane der Unterdruckpumpe geprüft?

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

 

klingt nach einem Vergaserproblem...

 

Rotierende Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Pieter Jakobs

Hallo Milan, bei meinem Ro kommt es diesbezüglich auf die Kerzen an, hast du die richtigen drin?

 

Gruss, Pieter

Hallo und Danke für Eure Hinweise. Am Wochenende habe ich die Unterdruckschläuche geprüft - alles dicht. Die Kerzen sind neu vom Club - ich denke, die sind okay. Zündung und Schließwinkel sind eingestellt. Trotzdem habe ich keine Besserung erzielt. Was mir noch auffällt: die Kerze der hinteren Scheibe ist schneller verrußt, hier gibt es oft nach Teillastfahrt Zündaussetzer. Nach kurzer Vollgasfahrt schaltet sich die zweite Kammer wieder zu und der Wagen beschleunigt wie immer lochfrei. An der nächsten Ampel beginnt dann das Thema erneut.....

Gruß

Michael

Bild von Ralf

Vergaserhälfte hinten, scheints...

Z.B. Leerlaufsystem verstopft oder Vergaser verstellt.

Welcher Vergaser, Flach- oder Fallstrom?

Wie hoch ist die Leerlaufdrehzahl (Getriebe in Leerlauf, Lenkung gerade)?

Wie hoch ist die Leerlaufdrehzahl (Gang eingelegt)?

Differenzdruck Vergaserhälften?

 

 

Bild von Pieter Jakobs

Die hintere Scheibe besorgt das Vorvakuum für die Vakuumpumpe. Prüf doch mal ob die Membrane der Vakuumpumpe dicht ist, Sie könnte undicht sein und Öl durchlassen,

 

Gruß, Pieter

Bild von Ralf

Gut, könnte nat. sein. Da würde ich doch testweise den Schlauch am Ansaugrohr abmachen und den Rohrstutzen verschließen. Läuft der Motor dann im Leerlauf rund?

 

Nein, da der Stutzen bei meinem Vergaser (32 DDITS) schon verschlossen war, als ich den Wagen gekauft habe. Es besteht keine Verbindung zwischen Vergaser und Unterdruckpumpe. Mein Problem tritt nur bis ca. 3000 U/min auf, danach läuft alles sauber. Vielleicht sollte ich den Vergaser komplett reinigen und mit neuen Dichtungen versehen.
Die Leerlaufdrehzahl liegt bei 1200 U/min, der Motor stottert dabei leicht. Mit eingelegtem Gang läuft er ruhiger.

 

Gruß

Michael

Bild von Ralf

Mit dem Fallstromvergser kenne ich mich recht gut aus.

Im Leerlauf und unteren Drehzahlbereich ist das Leerlaufsystem wichtig für den Motorlauf. Wenn da was verstopft ist, macht das natürlich große Probleme.

Über die Vorgeschichte schreibst du nichts. Solltest du seit Jahren als Einziger an dem Wagen geschraubt haben, kannst du natürlich vieles ausschließen.

Deine Beschreibung deutet darauf hin, dass die hintere Scheibe bei niedrigen Drehzahlen schlecht funktioniert.

Dann muss der Leerlauf eigentlich verstellt sein, sonst kommt der Motor nicht auf 1200 Touren.

Ich habe nach dem Differenzdruck gefragt, weil es möglich ist, dass jemand den Leerlauf der vorderen Scheibe stark hochgedreht hat, um auf die 1200 U/min zu kommen, die hintere Scheibe aber evtl. nur wenig beiträgt.

Wie man den Differenzdruck misst, steht im Handbuch. Man muss nicht genau das beschriebene Manometer haben.

Bild von Pieter Jakobs

Da gibt's eine Daumenregel: Je die Luftschraube und die Gemischschraube beide 2,5 Umdrehungen ausdrehen vom Sitz, das ist der Startpunkt.

 

Gruss, Pieter

Jetzt habe ich am Wochenende den Vergaser komplett zerlegt und gereinigt, alle Düsen ausgeblasen und Luft- sowie Leerlaufschraube 2,5 Umdrehungen herausgedreht. Fazit ist leider, dass der Motor nicht mehr anspringt. Die Kerzen sind immer nass und vor jedem Startversuch muss ich sie trockenwischen. Dann erfolgt eine kurze Zündung, die den Motor aber nicht richtig durchdreht. Danach wieder nichts, bis ich die Kerzen wieder trockne. Habe das Ganze über 30 mal probiert und dann aufgegeben. Zwischendurch habe ich den Motor zum Ausblasen ohne Kerzen drehen lassen.

 

Jetzt frage ich mich, was habe ich falsch gemacht ? Es ist nicht der erste Vergaser, den ich zerlegt habe.

 

Gruß mit Frust

Michael

Bild von Pieter Jakobs

Hallo Milan, schau doch mal ob dein Schwimmerventil OK ist, da könnte etwas los sein, Gruss, Pieter

Habe ich mir angeschaut, ist okay. Benzinstand bei herausgenommenem Schwimmer ist 18 - 20 mm unter OK Gehäuse.

 

Gruß

Michael

Bild von Christoph

Hallo Michael,

 

deinen Frust kann ich gut nachvollziehen.

 

Deiner geschilderten Beobachtung entnehme ich, daß aber nun offenbar die Zündung nicht ordnungsgemäß arbeitet, denn Du schreibst ja, daß die Kerzen nach den Startversuchen nass sind, also kommt offenbar genug Sprit an.

 

Auch wenn Du an der Zündanlage offensichtlich nix gemacht hast, würde ich dort die üblichen Verdächtigen kontrollieren.

 

Ich habe so eine persönliche Checkliste, die mit den am einfachsten durchführbaren Kontrollen beginnt:

 

1. Neue Kerzen. Manchmal haben Kerzen nach allzu langen "Benzinbädern" einen Kurzschluß, den man ihnen optisch nicht ansieht.

 

2.1 Zündkabel prüfen, ob alle Stecker fest sind.

2.2 Kabelverbindungen auf festen Sitz prüfen, auch an der HKZ.

2.3 Masseverbindung des Zündverteilers prüfen.

 

3. Zündverteilerkappe abnehmen und Kontaktabstand prüfen, Kontakte reinigen.

 

4.1 Zündzeitpunkt dynamisch prüfen.

4.2 Zündverstellung prüfen

 

5. Andere HKZ ausprobieren.

 

 

Bestimmt gibt es hier noch weitere Tipps von "Alten Hasen".

 

Viel Erfolg!

 

Gruß, Christoph

 

 

 

 

 

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Hallo Christoph,

auf jeden Fall ist auf beiden Kerzen ein Zündfunke vorhanden. Der Motor will bei den ersten Zündungen kurz anspringen, danach ist dann Schluss. Ich schau mal alles durch, habe aber auch den Vergaser im Verdacht, da ich an der Zündung nicht gearbeitet habe.

 

Gruß

Michael

 

Bild von Ralf

Haben denn die Leerlaufabschaltventile Spannung?

Also ich hatte bei meinem Ro zwei mal ähnlich gelagerte Probleme.

Auch wenn anfänglich der Vergaser als Ursache nahe zu liegen schien,war es dann doch die Zündung-eine Vergaserrevision brachte keine Verbesserung.

Beim ersten mal stellten sich die kerzenstecker als Usache heraus(Zufallsbefund)

Beim zweite mal,wieder Teillastruckeln bei sonst völliger Unauffälligkeit,erledigten sich die Probleme durch Einbau neuer Zundkabel mit allen Steckern und Tüllen.

Die Ähnlichkeit der Ereignisse lassen natürlich nicht die ungeprüfte Projektion auf deinen Motor zu.

Viel Erfolg bei der Fehlersuche

matthias

Bild von Christoph

Milan Racer schrieb:

auf jeden Fall ist auf beiden Kerzen ein Zündfunke vorhanden. Der Motor will bei den ersten Zündungen kurz anspringen, danach ist dann Schluss. 

 

 

Ein Funke an der Kerze im "Freien"? Das ist nicht viel mehr als ein Indiz, daß die Zündung funktioniert.

 

Der bricht vielleicht aus irgendweinem Grund in sich zusammen wenn er unter "Druck" gerät?

 

Ich würde jedenfalls mal sämtliche Leitungen/Stecker auf guten Sitz und guten Kontakt prüfen.

 

Und ich würde jedenfalls mal ganz neue Kerzen ausprobieren.

 

Und den Kontaktabsztand/ZZP prüfen. Kann nicht schaden.

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von Andreas Meyer

Hallo,

 

hatte nun ganz aktuell auch das Problem, dass der Motor im Teillastbetrieb ruckelte.

 

Ursache war tatsächlich ein Kerzenstecker! Die Kerze hat mit diesem Stecker durchaus einen Zündfunken gehabt, aber der Widerstand von 5kOhm passt im betriebswarmen Zustand nicht mehr!

Habe diesen Kerzenstecker ersetzt und das Ruckeln war sofort weg... Ganz wichtig: die Kerzenstecker müssen einen Widerstand von 5kOhm haben!

 

Rotierende Grüße
Andreas

 

 

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von ingbw

Das ist ein generelles Problem bei alternden Zündanlagen. Widerstandswerte und Isolierungen verändern sich bis hin zur Zerstörung (=Unterbrechung). Offensichtlich begünstigen die metallgekapselten Stecker durch Wärmestau diesen Vorgang. Habe schon mehrfach defekte Kerzenstecker ersetzen müssen, nicht nur beim Ro. Aber auch Verschmutzung und Feuchtigkeit spielen eine nicht unwesentliche Rolle. Wir haben es bei Zündanlagen mit Hochspannung im 2-stelligen kV-Bereich zu tun. Diese Defekte kann man übrigens prima sehen, wenn man bei Dunkelheit in den Motorraum schaut. Je nach Zustand der Zündkabel und Stecker ist dort ein regelrechtes Blitzlichtgewitter zu sehen, überall da, wo die Hochspannung sich den Weg zur Fahrzeugmasse sucht.

 

Zündkabel kann man mit einem Widerstandsmessgerät (Ohmmeter) durchmessen. Kerzenstecker 5 kOhm plus Stecker am Verteiler 1 kOhm plus Leitungs- und Übergangswiderstände sind das etwas mehr als 6 kOhm.

 

Ein weiteres Problem ist der mechanische Unterbrecherkontakt. Bei Ro's ohne HKZ kann der durch die Strombelastung defekt werden. Bei Fahrzeugen mit HKZ reicht schon, wegen des sehr geringen Stroms über den Kontakt, eine leichte Verschmutzung und nichts geht mehr.

 

Ich glaube bei HKZ macht ein "elektronischer" Kontakt Sinn. Keine Verschmutzung und konstantere Schaltzeitpunkte.

 

Vielleicht sollte man das Thema noch einmal separat aufgreifen, Wankeljournal oder im Forum.

 

Grüße aus Solingen

 

Joachim

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noli turbare circulos meos (Archimedes)

Bild von Ralf

Ihr habt ja alle Recht.

Aber sein akutes Problem ist, dass gar nichts mehr geht und er nur am Vergaser dran war.

Michael, kontrolliere unbedingt, ob die Leerlaufabschaltdüsen Spannung bekommen. Sie klacken, wenn man das Kabel abzieht und wieder draufsteckt.

Ist die Startautomatik ok? Pull-Down funktioniert (zieht die Startklappen per Unterdruck einen Spalt auf)?

Wenn er dermaßen absäuft, würde ich nat. viel Gas geben und zwischen den Startversuchen keinesfalls pumpen.

 

So, ich hab´s geschafft. Er läuft wieder. Scheinbar war der Schwimmerstand zu hoch. Nach kurzer Zeit lief er aber wieder nur auf einer Scheibe. Das kann nur die Zündung sein. Vergaser habe ich komplett zerlegt und gereinigt. Da war kaum Schmutz und die Düsen waren frei. Die Leerlaufabschaltdüsen bekommen Spannung und funktionieren (Klicken). Am Wochenende schaue ich mir die Zündung an. Eine Scheibe läuft gut, die andere setzt nur teilweise ein.

 

Gruß

Michael

So - jetzt habe ich Eure Tipps umgesetzt und getauscht: Kerzen, Verteiler, HKZ. Alle Kontakte habe ich kontrolliert und gereinigt. Nun läuft er wieder und ich habe dann noch eine kontaktlose Zündung von Laubersheimer installiert. Der RO springt gut an und beschleunigt sehr gut. Den Leerlauf bekomme ich nicht ganz vollständig rund, vielleicht auch bauartbedingt. Das Teillastproblem tritt nur noch minimal auf. Zwischen 2.000 und 3.000 U/Min ist immer ein leichtes Ruckeln zu spüren, auch wenn das Gaspedal ruhig gehalten wird. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.

 

Ansonsten Euch allen vielen Dank !

 

Gruß

Michael

Bild von Christoph

Milan Racer schrieb:

Zwischen 2.000 und 3.000 U/Min ist immer ein leichtes Ruckeln zu spüren, auch wenn das Gaspedal ruhig gehalten wird. Vielleicht hat ja noch jemand eine Idee.

 

Moin,

 

zwar würde ich bei diesem Symptom grundsätzlich immer erst auf Schmutz im Vergaser tippen, und zwar Leerlaufdüsen, denn die bestimmen im Teillastbereich maßgeblich wie der Motor läuft, gleichzeitig kann aber auch die Zündanlage Verursacher sein:

 

Hast Du mal bei der genannten Drehzahl die Zündung abgeblitzt?

 

In diesem Bereich ist ja die Fliehkraftregelung noch nicht in vollem Einsatz, vielleicht "ruckelt" aber der Fliehkraftregler und sorgt so für sehr flotte, kurzzeitige Zündzeitpunktverstellungen, die dann auch den Motorlauf unruhig machen; das solltest Du an der "Schwungscheibe" mit Stroboskop an "wilden" ZZP-Schwankungen sehen können.

 

Wichtig bei allen ZZP-Messungen: Schlauch der Unterdruckverstellung vom ZV abgezogen.

 

Gruß, Christoph

 

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Hallo,

Vergaser ist komplett gereinigt, auch die Leerlaufdüsen. Der ZZP ist auch okay. Was ich noch beobachtet habe ist, dass bei mehreren km Bergabfahrt (Sepentinenstrasse bei uns im Bergischen Land) eine Scheibe aussetzt, wenn auf gerader Strecke wieder beschleunigt werden soll. Das Problem gibt sich dann nach 1 - 2 Minuten bei höherer Drehzahl. Dann setzt díe zweite Scheibe zuerst etwas unwillig, dann aber vollständig ein. Mir kommt es so vor, dass die Zündkerzen sich zusetzen und der Funke dann zu schwach ist.

Grüße

Michael

 

Bild von Christoph

Wie ist denn das Kerzenbild?

 

Unmittelbar nach der Serpentinenabfahrt?

 

Nach längerer Vollgasfahrt?

 

Gruß, Christoph

"Eine Unterscheidung von Perzeption und Illusion ist sinnlos." Humberto Maturana

Bild von Matthias

Hallo Michael,

 

gibt es Neuigkeiten?

 

Insbesondere eine Antwort auf die Frage von Christoph wäre interessant. Sind die Kerzen verrußt, nass oder beides? Sind die Kerzenbilder der beiden Scheiben unterschiedlich? Fällt immer die gleiche Scheibe aus? Wie oft ist Dir das schon passiert - der Ausfall einer Scheibe nach Schiebebetrieb (Serpentinenabfahrt)?

 

Viele Grüße

Matthias

 

PS: Bevor man Ergebnisse im Forum postet, kann man aber auch mal darüber sprechen - ist oft einfacher. Kannst mich gerne anrufen: (0 72 31) 1 55 43 21. Wollte Dir erst auch mal eine persönliche Nachricht schicken, aber im Forum finde ich keine E-Mail-Adresse.