Vergaser synchronisieren, Frage zur Vorgehensweise

Bild von Bernd.H
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Hallo liebe Ro Fangemeide,

Ich möchte die Synchronsisation meiner Vergaser überprüfen und ggf. korrigieren.

Mein Wagen hat die die 32 DDITS Vergaser.

Ich habe mir zwei Synchrotester älterer Bauart besorgt, welche anscheinend den Luftdurchsatz zur Anzeige bringen, wenn ich es richtig verstanden habe.

Ich setze jeden Tester so auf den Gummistutzen oberhalb des Vergasers auf so das für jeden Vergaser ein Tester seine Werte ausgibt.

Als ich das gemacht hatte und den Wagen startete fiel mir ein das das Leerlaufsystem seine Luft ja nicht über den großen Gummistutzen bezieht sondern über die Umluftschläuche, die von unten an das Luftfiltergehäuse angeschlossen werden.

Ich habe mir dann Schlauchadapter gebaut mit deren Hilfe die Umluft nun auch über den Synchrontester angesaugt und somit mit gemessen wird. Ist diese Vorgehensweise so korrekt ?

Das folgende Bild zeigt den Testaufbau mit angeschlossenen Umluftschläuchen.

Durch den Anschluss der Umluftansaugschläuche an den Tester hat sich der Ausgabewert ganz grob verdoppelt.

Ich habe sowohl ohne als auch mit angeschlossenen Umluftschläuchen jeweils nahezu identische Werte auf den beiden Synchrontestern.

Meine Frage ist, soll die Synchronisierung mit angeschlossener Umluft erfolgen oder ohne ? Ich glaube mit ist korrekt.

Oder synchronisiert man gar nur an den Umluftschläuchen ohne den eigentlichen Vergaserstutzen mit zu messen ?

 

vielen Dank für eure Hilfe

 

 

Bernd

Hallo an Alle!

Die Synchronisation wird nur an den beiden Umluftschläuchen gemessen.

Die Drosselklappen müssen synchron öffnen, das überprüfe ich lieber bei ausgebautem Vergaser.

Der Drosselklappenspalt soll bei geschlossenen Starterklappen 1,1 mm betragen.

Wenn die nicht gleich arbeiten, dann ist der Leerlauf nicht vernünftig einzustellen.

Wenn aber die Messgeräte gleiche Werte im Saugrohr anzeigen, wird das bei dir passen.

Die Instrumente würde ich auch mal prüfen, indem ich die mal gegeneinander tausche.

Meine Vorgehensweise:

Wechselweise Leerlaufdrehzahl über die Umluftschrauben einstellen, danach die Leerlaufgemischschrauben eindrehen bis die entsprechende Scheibe anfängt auszufallen, danach diese wieder eine halbe Umdrehung auf.

Danach nochmals Synchronisation einstellen.

Im Übrigen hört man auch beim abgezogenem Umluftschlauch am Ansauggeräusch, welche Scheibe jetzt mehr "arbeitet". Anschließendes überprüfen mit Messgerät bestätigt die Vorgehensweise (Synchronisation).

Beim Aufstecken der Umluftschläuche auf den Luftfilter fettet das Gemisch merkbar an, weil weniger Luft durch den Luftfilter gelangt.

Vorgehensweise lt. Werkstatthandbuch bei der Gemischschraube ist den CO-Wertes auf 5 % einstellen.

 

 

 

Bild von Bernd.H

Hallo Jörg und danke für deine Erklärungen.

Habe ich es richtig verstanden das ich die Messgeräte nur an die Umluftschläuche anschliesse?

Der eigentliche Durchsatz durch die Drosselklappe des Vergasers wird nicht berücksichtigt, korrekt?

 

Die Drosselklappen müssen den gleichen Spalt aufweisen. Kann ich diesen (sofern nötig) korrigieren ohne den Vergaser zu demontieren?

 

Wenn die Messtechnik nur an die Umluftschläuche angeschlossen wird, dann könnte man das ja ohne Demontage des Luftfilters durchführen. Habe ich das richtig verstanden?

 

Grüße

 

Bernd

Hallo Bernd

Ja, Ja, Nein, Ja.

Wenn du doch gleichen Unterdruck hast, dann lass es doch so.

Einstellen kannste die Drosselklappen nur beim ausgebautem Vergaser, die sitzen unten am Vergaser, das kann man nicht von außen nicht erkennen.

Die Drosselklappenwelle hat einen außen liegenden Anschlag mit einer kleinen Schraube und Kontermutter.

Ist orginal mit Farbe versiegelt.

Wenn da schon mal dran rumgebastelt wurde, würde ich das mal überprüfen.

 

Nähere Informationen findest du im Werkstatthandbuch, Aufbau des Vergasers gibts beim Club als Nachdruck.

 

Gibts denn Probleme mit dem Vergaser?

Der Wagen lief doch anständig.

Warum dann daran herumdrehen?

 

Jörg

Bild von Imploder

Ich als kompletter Neuling aber mit Doppelvergaser-Erfahrung am Käfermotor habe bei meinem 15 Jahre gestandenen RO80 heute den Vergaser zum ultraschallen ausgebaut.

 

Ich will mir, weil es gerade schön passt, den Einstellvorgang vor Augen führen.

 

So weit ich das Prinzip verstehe, gibt es zum Einstellen den (ab Werk versiegelten) Drosselklappenanschlag, 2x Umluftschraube und 2x Gemischschraube sowie zwischen den Ansaugstutzen die Möglichkeit, die zwei Drosselklappen zueinander synchron einzustellen.

 

In der Reihenfolge muss dann zuerst die Synchronität der Drosselklappen zueinander sowie deren Anschlag eingestellt werden.

Das geschah im Werk und sollte nicht verändert werden, normalerweise sollte sich da nichts verstellen, außer jemand drehte dran rum.

 

Dann mit genügend "vorhandenem"  Gemisch (Gemischschrauben genügend auf) mit den Umluftschrauben den Leerlauf einstellen, und zwar so, dass die Messuhren möglichst gleiche Werte anzeigen und der Leerlauf die geforderte Drehzahl hat.

 

Dann mit den Gemischschrauben den LL-CO einstellen, und zwar ab dem definierten Ausgangswert pro Schraube (Scheibe "kommt" plus halbe Umdrehung) und für die 5% CO dann die Shrauben abwechselnd zu gleichen Anteilen aufdrehen, da der CO ja nur gesamt gemessen werden kann.

 

Liege ich mit dieser Methode in etwa richtig?

 

Hallo

CO-Wert kann man nur Scheibenselektiv ermitteln, indem man die Einblasleitungen nutzt (abgasentgiftete Version).

Die mußt du halt unterm Verteiler abschrauben und kannst dann dort messen.

Bei der AU wird ja nur ein CO-Wert ermittelt, der unter einem Grenzwert liegen muß.

Gibt es also einen Grund, diesen höher einzustellen, wenn der mit dieser Einstellung absolut problemlos läuft?

Im übrigen lag  der CO-Wert bisher bei meinen  Autos mit Luftpumpe (Nachverbrennung) nahe Null bis unter 2% bei betriebswarmen Reaktor.

Jörg

 

 

 

Bild von Bernd.H

Joerg Pfahlert schrieb:

Gibts denn Probleme mit dem Vergaser?

Der Wagen lief doch anständig.

Warum dann daran herumdrehen?

Jörg du hast natürlich Recht. Der Wagen läuft recht gut und es scheint so das ich bisher, nur durch hören und fühlen, beide Vergaser ziemlich gut aufeinander abgeglichen hatte.

Ich will aber alles überprüfen und lernen wie ich was zu prüfen und einzustellen habe. Ich besitze ja noch 2 weitere Ro's und irgendwann muss ich bestimmt auch daran "herumdrehen" um zu guten Ergebnissen zu kommen.

 

Danke für deine weiteren Infos die für mich auch wieder sehr interessant waren.

 

Grüße

 

Bernd

Bild von Roman

 

Hallo,

 

stelle meine Methode zur Diskussion.

 

Luftmenge, siehe Foto anbei

  • Idealerweise wird das geschlossene System getestet, also mit montiertem Luftfilter. Das geht nicht mit Syncrotestern. Auch ist mir die Skala der Tester von nur 2 cm zu klein.
  • Bei gleichem Unterdruck an den Bypass-Leitungen ist bei gleicher Geometrie an der Messstelle auch der Volumenstrom und darmit die Luftmenge gleich. Daher messe ich den Differenzdruck in den Bypassleitungen zur Umgebung.
  • Ein genaues Messgerät für 10,- EUR ist ein mit Flüssigkeit gefülltes U-Rohr. Ein Ende bleibt offen zur Umgebung, das andere wird in die Bypassleitung eingebunden mittels T-Stück. Hinter den Pegeln erlaubt  Millimeter-Papier eine sehr genaue Einstellung der Luftmengen. Der Unterdruck bei Wasser beträgt ca. 120 mm Wassersäule. Die gewählten Durchmesser der Schläuche und die Wasserhöhe haben keinen Einfluss.
  • ACHTUNG; KEIN WASSER ANSAUGEN

 

Die Methode ist universell. Wie können z.B. zwei Doppel-Vergaser NDIX 32 an einem  V8 synchronosiert werden. Dieser Vergaser ist nicht zweigeteilt wie die RO-Vergaser. Jetzt müssen sogar 4 Punkte synchron sein.  Da helfen Bohrung, die zum Druck unter den Drosselklappen führen. Teilweise waren diese ab Werk sogar vorgesehen.

 

 

CO-Wert

  • Die CO-Werte können separat eingestellt werden durch die Anschlüsse für die Zusatzluft der Luftpumpe.
  • Meine Erfahrung mit CO ist, dass geringe CO-Werte den Motor bei Last wie Lenkung am Anschlag absterben lassen. Bei Soll-CO-Wert klappt auch das Einparken. Allerdings sind mir da bei einem Fehlstart die Zündkerzen schon nass geworden. Gut, wer dann mit Joke die Starterklappen öffnen kann. Mir blieb nur Zündkerzenwechsel.

 

Ich glaube, den CO-Wert kann man auch einigermaßen nach Gefühl einstellen, wenn die CO-Schrauben i.O. sind, also die Schraubenspitze noch gut ist. Z.B. durch Handauflegen das zu magere Gemisch erkennen. Das ist der Punkt zum Synchronisieren, von dem aus die CO-Schraube aufgedreht wird. Aber beides, Luft und CO nach Gefühl zu synchroniseren, halte ich für extrem ungenau.

 

 

Gruß

Roman

 

 

Bild von Bernd.H

Hallo Roman,

die Schlauchversion finde ich wegen ihres geringen Preises und gleichzeitiger Genauigkeit sehr interessant.

Hast du evtl. ein Foto wo genau du die Schläuche am Vergaser angeschlossen hast ?

Geht deine Version bei beiden Vergasersorten die beim Ro zum Einsatz kamen oder nur bei den älteren Flachstromvergasern?

 

Grüße

 

Bernd

Bild von Roman

Hallo, 

 

anbei noch zweiFotos. Das freie Ende des T-Stückes soll an den Bypass des Luftfiltergehäuses. Einstellen im monttierten Zustand. Nach links geht es in das U-Rohr. Ihr könnt Euch vorstellen, dass der Unterdruck den Pegel ansaugt. So gib es die Unterschiede in der Höhe von ca. 12 cm in den Pegeln des zweiten Bildes. 

 

Die Methode misst den Unterdruck und kann in jedem Ausaugrohr eingesetzt werden, das nur Öffnungen oder Stutzen hat. 

 

Gruß

Roman

Bild von Bernd.H

Hallo an alle,

ich habe mir aus zwei Endkappen für 50mm Abflußrohr (HT-Rohr) und zwei 10mm Alurohrstücken und etwas Dichtmasse zwei Adapter für meine Synchrontester gebaut, mit deren Hilfe ich die Tester direkt auf die am Luftfilter abgezogenen Umluftschläuche (Bypassschläuche) aufsetzen kann. Die Aluröhren werden einfach in die am Luftfilter abgezogenen Schläuche eingesteckt und fertig.

Das ganze funktioniert auch mit montierten Luftfilter und ist binnen Sekunden erledigt. So lässt sich die Synchronität quasi "mal zwischendurch" überprüfen und einstellen.

Mit dieser Konstruktion kann ich die Synchronität zwischen den beiden Bypass bzw. Umluftanschlüssen messen und ggf. korrigieren.

Der Unterschied zwischen beiden Vergasern war jedoch nur sehr gering und hätte wohl auch einfach so bleiben können. Wie Jörg schon geschrieben hatte würde man einen größeren Unterschied zwischen den Vergasern mit abgezogenen Bypassschläuchen sogar hören wenn er groß genug ist. (Die abgezogenen Schläuche erzeugen starke Ansauggeräusche)

Ich zeige das für diejenigen die das auch mal überprüfen möchten und noch nicht wissen wie sie das machen sollen.

 

Grüße

 

Bernd