Alterung von Benzin

Bild von Talheim

Matthias Kemter,  23.04.2020 - 14:07 Uhr Stuttgarter Nachrichten

Die Haltbarkeit von Benzin ist von vielen Faktoren abhängig und lässt sich nicht genau vorhersagen. Bei luftdichter Lagerung in Metallkanistern ist Benzin theoretisch viele Jahre haltbar. Je nach Zusammensetzung sogar mehrere Jahrzehnte.

Die wichtigste Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Benzin luftdicht gelagert wird. Das ist im Tank des Autos, Motorrades oder Lastfahrzeuges allerdings nicht der Fall. Je nach Zusammensetzung des Benzins und der Beschaffenheit des Tanks, entweichen entzündliche Stoffe und Oktanzahl. Auch die allgemeine Qualität des Kraftstoffes nimmt ab. Bei sehr altem Benzin im Tank kann es sogar passieren, dass das Fahrzeug gar nicht erst anspringt. In der Regel ist Benzin im Tank aber 1 bis 2 Monate haltbar, bevor die Qualität des Kraftstoffes anfängt abzunehmen. Auch darüber hinaus hat älteres Benzin im Tank meist keine großen Auswirkungen auf den Motor. Da sich dies aber nicht genau beurteilen lässt, sollte nach 2 bis 3 Monaten der Kraftstoff im Tank allerdings verbraucht und nachgefüllt werden. Wer weniger fährt, sollte weniger tanken.

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Wer sich schon mal mit dem Handseilstarter beim Rasenmäher oder Motorsäge mit altem Benzin gequält hat, hat das sicher in guter Erinnerung.

Am Benzin-Geruch im/am RO kann man erkennen, dass die "Tankanlage"  nicht "perfekt abgedichtet" ist und aus dem Vergaser verdampft bei Stillstand auch etwas…und der Tank ist, bis er leergefahren ist, mit über 80 Litern sehr groß.

Ich gehe davon aus, dass deshalb RO 80 Wenigfahrer oft Ärger haben, mit dem Anspringen und verussten Zündkerzen und der Motorleistung. Da kann man schon mal die Lust verlieren.

 

Da ich mit meinem RO immer langsam rückwärts bergauf in die Garage fahren muss, ist das immer ein kleines Spiel mit dem abwürgen des Motors.  Vor kurzem habe ich meinem halbvollen Tank einmal, im Moment günstiges Super 98 gegönnt und siehe da, es ging gleich besser.

Dann habe ich mit Benzinzusätzen befasst. Die gibt es von Liqui Moly, Mathy, Wagner….

Dann habe das Produktblatt von Wagner Bactofin  gelesen, sicher Werbung,

https://www.classic-oil.com/media/pdf/b7/32/9b/Flyer_Bactofin.pdf

aber hat damit jemand Erfahrung? Meiner Ansicht nach der günstigste Benzinzusatz.

 

Bild von Tilmann Karl

Morgen Arne,

mit Zusätzen habe ich mich nicht befasst. Aber ich gebe Dir vollkommen Recht: Der Ro reagiert sehr empfindlich auf die Benzinqualität.
Die heutigen Kraftstoffe sind einfach nicht mehr auf Vergaser ausgelegt. Bei Einspritzern mag der Unterschied nicht so gravierend sein. Problematisch ist auch die Dampfblasenbildung beim Ro und anderen Vergaserautos.

 

Grüße

Tilmann Karl

69-Padmagrün

73-Bermudagrün

 

Bild von Willi D.

Servus,

wir füllen das immer vor der Einwinterung in die Tanks unserer Sommerautos um Rostbildung während monatelanger Standzeit vorzubeugen. Negative Erfahrungen kann ich keine berichten, die Autos springen bei Inbetriebnahme sofort an und der Tank läßt sich auch ohne Auffälligkeiten leer fahren.

Grüße

Willi D.

Bild von Andreas Meyer

Hallo zusammen,

 

vor einigen Jahren haben wir mal bei einem Ro 80 einen Motor überholt. Bis dahin stand das Fahrzeug nur etwa 2 Jahre (!!!) mit defektem Motor in der Garage. Der Tank war noch gefüllt. Nach Einbau des überholten Motors wollte der Ro beim besten Willen nicht anspringen... Nach längerer Ursachenforschung, man denkt ja nicht an sowas, haben wir festgestellt, dass es am Sprit lag... Der 2 Jahre alte Sprit war nicht mehr zündfähig! Schlauch von der Kraftstoffpumpe in einen mit neuem Sprit gefüllten Ersatzkanister gesteckt und der Motor ist sofort angesprungen...

 

Die Kraftstoffqualität ist vor allem auch in Deutschland in den letzten Jahren brutal schlecht geworden. Wer mit dem Ro viel unterwegs ist weiß, wie empfindlich der Ro 80 auf die Kraftstoffqualität reagiert. Er läuft zwar mit fast allem... Aber wie, das ist ein anderes Thema...

 

Und wer einen Ro 80 kauft, der 30 Jahre oder länger abgestellt war, wird überraschend feststellen, dass der alte Sprit problemlos fahrbar ist...

 

Rotierende Grüße
Andreas

Andreas Meyer, 2. Vorsitzender, Ro 80 Club International e.V. - Verein für Kreiskolbentechnik

Bild von Imploder

Meiner ist mit 16 Jahre altem Sprit jedenfalls nicht angesprungen. Man riecht das ja auch am Benzinduft, dieses Benzin roch irgendwie "ölig", die leichtflüchtigen Anteile waren wohl alle schon verdampft und der Rest chemisch zersetzt.
Allerdings war der Tank innen komplett rostfrei, der fast vollen Tankfüllung sei Dank.
Das E10 für den rasenmäher, das ich vor gut einem Jahr eingefüllt hatte (nur ein Kanister voll), funktioniert inzwischen aber auch nicht mehr so gut. Ich hatte letztes Wochenende enorme Schwierigleiten, den Wagen anzulassen. Neuen Sprit dazugekippt und rumms, sofort da.
Am Karmann merke ich das auch, steht der ein paar Wochen, läuft er unwilliger. Da ist das aber kein Problem, da ich damit regelmäßig fahre und tanke.

Bild von Philipp

Ich kann mich den Erfahrungen hier voll und ganz anschließen. Nach spätestens 2 Monaten mit der gleichen Tankfüllung laufen spritempfindliche Autos spürbar schlechter. Bei meiner Borgward Isabella habe ich das besonders deutlich gemerkt, bei meinem Citroen ID19 merke ich es ebenfalls. Ich schaue, dass ich wirklich mit allen Autos so viel und regelmäßig wie möglich fahre, das tut denen am besten! Das geht hier in Karlsruhe zum Glück auch über den Winter ganz gut.

Gruß

Philipp

Grüß Gott,

auch mein Quickly mag es gerne frisch, somit kann ich alle Komentare bestätigen.

Zweitaktgrüße

Horst Linden

Bild von ramto171

Weiss nicht ob in Öesterreich der Sprit besser ist (fast alle Tankstellen werden von Raffinerie OMV in Wien-Schwechwat beliefert - auch Fremdmarken) aber ich kenne diese Probleme nicht wirklich. Den Ro80 hatte ich im November zuletzt gestartet und weil die Wapu zu ueberholen war dann wieder im Mai, problemlos. Ich gebe allerdings seit Jahren  immer bei der letzten Fahrt Liqui Moly Benzinstabilistor dazu rein und im Frühjahr vor Start nen Schluck Vergaserreiniger dazu dass evt. Ablagerungen leichter aufgelöst / weg gespült werden. Kost nicht viel und nach 10 J damit kann ich sagen dass es funzt.

 

Bei div. Oldy-Motorrädern die ich wirklich selten starte kommt Liqui Moly "Marine" Benzinstabilisator rein, der ist noch staerker in der Wirkung. Auch diese springen mit 2-3 Jahre alten Sprit an (meist gebe ich aber noch einen Schluck frischen Saft oben drauf und schwenke das Bike mal). Meine Honda CBX 1000 ist zuletzt sicher fast 3/4 Jahr gestanden und nach paar Mal Husten läuft sie nach dem Winter auf allen 6 Töpfen (6 Einzelvergaser). Wichtig ist jedenfalls dass nach dem Laufenlassen man bei so ein Motorrad immer vorab den Benzinhahn sperrt und es so lange nachtuckern laesst bis es von selber abstirbt, damit die Duesen in der ungenutzten Zeit usw. nicht im Sprikontakt liegen, falls der ausfällt oder umschlägt. Geht beim Ro80 eher nicht, denke ich, ausser man klemmt Zuleitung ab mit Schlauchklemmzange. Aber dann ist da noch die Ölfrage, ob ihm das schaden wuerde im Leerlauf abzusterben - quasi mit Spritmangel.

 

Alternative ist auch Shell V-Power 100 eine Besserung, der hat sicher kein Ehtanol drin und hochwertig raffiniert. Kann man sich bei der letzten Fahrt vor Winter goennen und den Mehrpreis von 20% schlucken. Beim selten gefahrenen Diesel (Wohnmobile, Notrstromaggregate...) oft noch wichtiger den V-Power Diesel einzufuellen beim letzten Lauf, weil bei Normalen-Diesel ist bei uns 7% Biodiesel dabei und der ist richtig agressiv. Gibt viele die sich wundern dass beim WoMo die Einspritzpumpe undicht wird oder Filter zuquillt - das besorgt der "bakterienverseuchte" Biodiesel.

 

Gruß, Otmar