Skandinavienurlaub 2011 mit Besuch des Int. NSU-Treffens

Bild von Andreas Meyer

Reisebericht
Skandinavienurlaub mit Besuch des 31. Internationalen NSU Treffens in Herning, Dänemark

Text: Marc Goeritz (Schweden), Andreas Meyer (NSU-Treffen)

Bilder: Andreas Meyer

 

Samstag 28.5.2011
6 Uhr: los geht`s. Zu einer Uhrzeit, zu der anständige Menschen samstags noch im Bett liegen, starteten wir mit  Andreas’ 68er Ro80 mit seinem 79er Tabbert Comtesse Wohnwagen am Haken. Bis kurz vor Hamburg kamen wir gut voran. Dann kostete ein Stau uns ca. 2 Stunden. Wir entschlossen uns, nicht mehr am selben Tag in See zu stechen. So übernachteten wir auf einem Campingplatz auf Fehmarn. Wir kamen gegen 16:30 dort an. Zur Stärkung gab es erstmal einen Mexikanischen Feuertopf aus der Dose.

Sonntag 29.5.2011
Nach einer ruhigen Nacht gab es ein üppiges Frühstück mit frischen Brötchen und einer großen Auswahl an Wurst und Käse. Gut gestärkt fuhren wir den letzten  Kilometer zur Fähre in Puttgarden. Nach einer halben Stunde Wartezeit fuhren wir gegen 11:30 in den Bauch der Fähre.

 

 

Auf der ca. 60 Minuten dauernden Überfahrt aßen wir im Restaurant der Fähre eine so genannte Thüringer Rostbratwurst mit einer entfernt an Fritten erinnernden Beilage. Dagegen war das Abendessen auf Fehmarn eine Delikatesse. Mit vollem Magen aber gekränktem Gaumen ging es mit offenem Schiebedach vom Fährhafen in Rödby nach Kopenhagen. Von Kopenhagen fuhren wir über die Öresundbrücke nach Malmö in Schweden.

 

 

 

Kaum waren wir gegen 15:00 Uhr auf schwedischem Boden, fing es an zu regnen. Wir fuhren an Göteborg vorbei, bis zum malerisch gelegenen Campingplatz auf der Insel Koön.

 

 

Montag 30.5.2011
Am nächsten Morgen erwachten wir bei strahlendem Sonnenschein. Nach dem Frühstück fuhren wir ins gut 30km entfernte Göteborg. Wir flanierten durch Hafen und Altstadt.

 

 

 

Auf dem Rückweg legten wir noch ein paar Foto-Stops ein.

 

 

 

Auf dem Campingplatz ließen wir den Tag mit gegrilltem Fleisch und Würstchen ausklingen.

 

Dienstag 31.5.2011
Nach dem Frühstück ging es auf Schusters Rappen zur Fähre auf die Insel Marstrand. Auf der 0,88 Quadratkilometer großen Insel wohnen knapp 1500 Menschen. Abgesehen von der  Festung Carlsten aus dem späten 17-ten Jahrhundert sind die meisten Häuser aus Holz gebaut.

 

Von den Felsen hinter der Festung  kann man bis zum nahe gelegenen Festland blicken.

Zurück auf dem Festland deckten wir uns mit Lachs und Kabeljau ein, der auf dem Campingplatz gegrillt wurde. Den Nachmittag verbrachten wir ruhig auf dem Campingplatz.

 

Mittwoch 1.6.2011
Noch vor 9 Uhr brachen wir Richtung Varberg auf. Um 19:45 ging von dort aus unsere Fähre nach Dänemark. In dem kleinen Vorort Grimeton machten wir einen Zwischenstop. Dort steht der einzige, heut noch funktionsfähige Maschinensender der Welt. Die von dem Funkpionier Alexanderson konstruierte Anlage stellte 1924 eine zuverlässige Verbindung in die USA dar. Es konnten sowohl Audiosignale (meist Sprache) als auch Morsezeichen übertragen werden. Die Sendeanlage in Grimeton ist von der Unesco im Jahr 2004 als Weltkulturerbe anerkannt worden und wird an bestimmten Tagen im Jahr in Betrieb genommen. Allerdings wird im Längstwellenbereich gesendet. Die Sendefrequenz von 17,2 kHz liegt weit unterhalb  des Langwellenbereichs eines normalen Radios und kann nur mit spezieller Ausrüstung empfangen werden.
Schon von weitem konnten wir die beeindruckenden Masten sehen, an denen die 18km langen Antennendrähte hängen.

 

Die im Internet für 12 Uhr angekündigte Führung durch die gesamte Anlage fand statt obwohl wir beide die einzigen Teilnehmer waren.

 
Das Bild zeigt den elektromechanischen Generator, der die Sendefrequenz erzeugt. Die Drehzahl wurde bereits 1924 so genau geregelt, dass diese bei 900U/min um maximal eine Umdrehung pro Minute abweicht. Damit der Sender eine Antennenleistung von 200kW erreicht ist ein Antriebsmotor von 600PS notwendig.

 

Gegen 14:00 Uhr fuhren wir dann nach Varberg weiter.

 

Dort ließen wir Ro und Wohnwagen am Hafen stehen und gingen in die Stadt. Wir aßen zu Mittag und schauten uns die Stadt an.

 

Kurz nach 18:00 konnten wir auf den Warteplatz der Fähre fahren. Unser Ro war mit einem mal von interessierten LKW- Fahrern umringt, denen wir bereitwillig die Motorhaube öffneten.

Nachdem die Fähre angelegt hatte, bot sich uns ein interessantes Schauspiel. Eine ganze Schar von Polizisten führte Alkoholkontrollen durch. Jeder einzelne Fahrer musste pusten, bevor er nach Schweden einreisen durfte.

 

Pünktlich um 19:45 legte die Fähre ab.

 


 

Von der Fähre hatte man einen herrlichen Blick über Varberg. An Bord labten wir uns am warmen Buffet.

 

Nach einer angenehmen Überfahrt kamen wir kurz nach Mitternacht in Grenaa an. Wir fuhren noch einige Kilometer Richtung Herning und übernachteten auf einem Autobahnrastplatz.

Donnerstag 2.6.2011
Am nächsten morgen fuhren wir die letzen 70 Kilometer zum Messegelände in Herning. Dort kamen wir gegen 10 Uhr an. Wir meldeten uns an und gingen über den Platz, um uns einen Stellplatz auszusuchen. Viele waren schon am Vortag angereist. Direkt begegneten wir Sven Lundström, der mit seinem Bruder Helge aus dem 1800km entfernten Gällivare (Nordschweden) angereist war, natürlich mit dem Ro 80!

 

Sven kenne ich schon seit Jahren, war einmal sogar schon bei ihm. Nach einer kurzen Begrüßung fuhren wir auf unseren Platz, stellten den Wohnwagen auf und bauten auch gleich den Clubshop auf. Anschließend wurde gegrillt.

 

 

Nachmittags gingen wir eine Runde über den Platz, der sich nach und nach füllte. Erstaunlich war, wie viele mit Wohnwagen kamen. So hatten fast die Hälfte aller Ro 80 (am Ende waren es 16) einen Wohnwagen am Haken. Der absolute Hingucker für Campingfans war allerdings ein Gespann aus Ludwigsburg, ein 1000er NSU mit einem Austermann Wohnwagen.

 

Aus Norwegen war ein Ro 80 Coupe angereist. Auch wenn die Linie für mich gewöhnungsbedürftig ist, handwerklich war das Fahrzeug hervorragend gebaut. Das Dach stammt von einem 3er BMW, ebenso ein Teil der Verglasung.

 

 

Ein Mitglied des Norwegischen NSU Clubs hat die Vollrestaurierung seines jagdgrünen 69ers unmittelbar vor dem Treffen abgeschlossen und ist direkt nach Dänemark gekommen.

 

 

Abends haben wir dann nochmals gegrillt. Obwohl es tagsüber sommerlich warm war, kühlte es sich abends stark ab.

 

Freitag 3.6.2011

Wir verbrachten den ganzen Tag auf dem NSU Treffen und hatten interessante Gespräche an unserem Clubshop. Es gibt doch noch immer Ro 80 Fahrer, die kaum über unseren Club informiert sind und ganz verblüfft sind, wieviele Teile wir schon nachgefertigt bzw. noch auf Lager haben. Somit haben wir nicht nur gut Teile verkaufen können, sondern auch noch neue Mitglieder gewinnen. Nachmittags nahm ich an der Sitzung der Clubpräsidenten teil, da Dirk nicht anwesend war.

 

Samstag 4.6.2011

Vormittags wurden die Fahrzeuge zum Gruppenfoto und zur Bewertung aufgestellt. Jeder Teilnehmer konnte eine Stimme pro Fahrzeugkategorie abgeben. Mittags grillten wir noch einmal. Nach einer Mittagspause begannen wir mit dem Abbau des Clubshops und des Vorzelts. Gegen 18 Uhr gingen wir zum Festzelt. Dort gab es Spanferkel vom Grill mit einer riesigen Auswahl an Beilagen. Man zahlte 10 Euro und konnte soviel Essen wie man wollte. Das Essen war hervorragend, das beste Buffet aller NSU Treffen, die ich bisher besuchte!! Nach dem Essen spielte eine Band bekannte Stücke von ABBA, Boney M und vielen anderen Interpreten. Gegen 21 Uhr begann die Siegerehrung. In der Klasse der Ro 80 gewann das Ro 80 Coupe aus Norwegen, der meiner Meinung nach fälschlicherweise in die Ro 80 Klasse gerutscht ist, gab es doch eine Klasse "Sonderbauten". Aber in welcher Kategorie auch immer - einen 1. Platz hat diese handwerkliche Meisterleistung in jedem Fall verdient!

Gegen 22 Uhr gingen wir zum Wohnwagen, wir wollten ja am nächsten Morgen spätestens um 6 Uhr die Heimfahrt antreten. Jedoch war es noch so hell und wir überhaupt nicht müde, dass wir uns entschlossen, noch am Abend ein Stück zu fahren. Wir kurbelten die Stützen hoch, hingen den Wohnwagen an und fuhren los. Über unzählige Dörfer ging es Richtung Autobahn. Wir fuhren noch fast bis Hamburg, gegen 2 Uhr nachts machten wir Schluss.

 

Sonntag 5.6.2011
Gegen 8 Uhr starteten wir wieder und kamen noch gut durch den Elbtunnel. Dann wurde es immer voller und von Osnabrück bis Münster lag die Höchstgeschwindigkeit irgendwo bei 50, wir kamen kaum noch vorwärts. Ein Stau nach dem anderen... Gegen 16.30 waren wir wieder daheim in Geilenkirchen.

 

Bild von Ralf

Sehr schön habt ihr das gemacht!

Und nicht alles Startseitenbilder...